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DIABOLO Wochenzeitung:
Reggae-Doku: Inna De Yard - The Soul of Jamaica19.06.2019



Text | Horst E. Wegener
Foto: © [font=Arial, sans-serif]2018 Borsalino productions[/font]
Wer sich bislang mit dieser Musik nicht weiter beschäftigen mochte, erliegt ihr womöglich im Verlauf der filmisch dokumentierten Sessions zum entstehenden unplugged-Album der Supergroup. Denn Regisseur Peter Webber fängt nicht nur die Atmosphäre während der Produktion des Longplayers ein, sondern bleibt seiner Altherrentruppe auch bei deren hernach absolvierter Welttournee auf den Fersen – was uns an die kubanischen Buena Vista Social Club-Spektakel erinnern könnte. Angesichts des gewählten Titels „The Soul of Jamaica“ liegt die Frage dennoch auf der Hand, weshalb bei den aufgenommenen dreizehn Tracks kein einziger weiblich dominiert ist – ganz so, als wäre die Seele der Reggae-Bewegung hundertfünfzigprozentig männlich. Von dieser Merkwürdigkeit mal abgesehen, blendet Filmer Webber die historischen Entwicklungen, denen Rastafari auf Jamaika in den 1970ern ausgeliefert waren, die sie mitsamt ihrer Familien Repressalien aussetzten, größtenteils aus. Im Vordergrund stehen das Können der Musiker und die Philosophie der Reggae-Bewegung. Was verdammt cool klingt, wenn ol´ man Ken Boothe sein „Everything I Own“ mit demselben Schmelz in der Stimme vorträgt, der ihm schon in den Seventies den Ruf eines jamaikanischen Sinatras einbrachte. Und somit gilt, dass sich „Inna De Yard“ extrem suchtgefährdend auswirken kann. Sage niemand, man hätte nicht vorab gewarnt!


Inna De Yard - The Soul of Jamaica
Frankreich ´18: R: Peter Webber, Musikdoku.
Wertung: + + +
Cine k: ab Do. 20.6.

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