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Filme im Kino

MoX - Kinofilme: 4 neue Filme starten in den Oldenburger Kinos: „Dog” + „X” + „Stasikomödie” + „Sechs Tage unter Strom”18.05.2022









Als Spürhund wurde der Vierbeiner jahrelang an Kriegsschauplätzen eingesetzt, was Spuren hinterlassen hat. Und da sich auch Briggs seit längerem mit einem hässlichen Trauma herumschlagen muss, könnte er eigentlich nachvollziehen, weshalb sich Lulu fortwährend unberechenbar verhält. Man muss bei diesem Vierbeiner permanent damit rechnen, dass die Hündin ihre Aggressionen von jetzt auf gleich auslebt. Pech für Lulus zweibeinigen Begleiter, da einem auf ihrem gut tausend Meilen langen Roadtrip neben allerlei auftauchenden Gefahren und Missgeschicken selbst launige Begegnungen, die Briggs einen flotten Dreier mit zwei esoterisch veranlagten Damen  verheißen könnten, vom neurotischen Vierbeiner unter Garantie vermasselt werden.
Für den Kinogänger entwickelt sich nichtsdestotrotz ein kurzweiliges Abenteuer, beweist Schauspieler und Co-Regiedebütant Channing Tatum sein Gespür für die perfekte Mischung aus Witz und Emotionen, die man nie ins Rührselige oder klamaukig Überdrehte abdriften lässt. Während wir der Entwicklung dieser Briggs-Lulu-Annäherung hin zur best-buddies-Beziehung folgen, wird uns peu à peu klar, wie eindeutig manche Vier- und Zweibeiner doch generell füreinander geschaffen sind.
USA ´22: R: Reid Carolin/ Channing Tatum. D: Channing Tatum, Jane Adams, Kevin Nash, Q´orianka Kilcher, Ethan Suplee, Emmy Raver-Lampman, Nicole LaLiberte.
Ab 19.5. Wertung: 4 con 5 Sternen I Bild: Leonine

X
Anno 1979 gelten die zur Altersfreigabe mit X eingestuften sogenannten Hardcore-Pornos auch in Hollywoods speziellen Traumfabriken als „der heiße Scheiß“. In ihrem Bestreben, sich als die neue Porno-Queen in den USA etablieren zu können, setzt Stripperin Maxine (Goth) all ihre Hoffnungen in das anstehende Projekt von Produzent Wayne Gilroy (Henderson). Gedreht werden soll auf einer Farm im ländlichen Texas. Dass die Filmcrew dem steinalten Ehepaar, das die Farm bewirtschaftet, von ihrem eigentlichen Vorhaben vorab nichts erzählen mochte, wird die Pornofilmer teuer zu stehen kommen. Denn schon bald, im Dunkel der Nacht, beginnt ein blutiges Massaker, dem sämtliche Teammitglieder zum Opfer fallen.
Mit bescheidenen und gleichsam effektiven Mitteln liefert Lowbudget-Filmer Ti West (bekannt zuletzt durch seine gelungene „Cabin Fever 2“-Regie) eine stimmige Liebeserklärung an das sogenannte Slasher-Horror-Kino der frühen 1980er Jahre ab. Viel nackte Haut und die schweißtreibenden Sexszenen dürften dem Kinogänger dabei wohl mehr in Erinnerung bleiben, als die unterm Strich um Alter und Vergänglichkeit kreisende „X“-Story, die mit dem finalen Koitus der Farmer-Grufties auf einen ebenso wilden wie verstörenden Höhepunkt zuläuft.
USA ´22: R: Ti West. D: Mia Goth, Jenna Ortega, Martin Henderson, Brittany Snow, Owen Campbell, Kid Cudi, Stephen Ure, James Gaylyn.
Ab 19.5. Wertung: 3 von 5 Sternen
Bild: capelight pictures OHG / Christopher Moss



Stasikomödie
Im Berlin unserer Tage beantragt Schriftsteller Ludger Fuchs (Schüttauf) Einsicht in jene Akten, die die Stasi über ihn einst hat erstellen lassen. Beim Sondieren der gesammelten Unterlagen entdeckt er unter anderem den Brief einer alten Liebschaft  - sehr zum Missfallen seiner jetzigen Frau (Broich). Denn Corinna schwant, dass dieses Schreiben bei ihrem Mann Erinnerungen an eine Zeit wecken dürfte, als Ludger von der Stasi kontaktiert und angeworben wurde – wobei dem Lebemann schon seinerzeit die Liebe zu den Frauen wichtiger war…
Nach „Sonnenallee“ und „NVA“ legt Regieroutinier Leander Haußmann jetzt mit „Stasikomödie“ den Abschluss seiner filmischen DDR-Trilogie vor. Er trommelt ein beeindruckendes Ensemble zusammen, das sich titelgemäß gen Finale durchwitzeln darf.  
Deutschland ´22: R: Leander Haußmann, D: David Kross, Jörg Schüttauf, Henry Hübchen, Margarita Broich.
Ab 19.5. Wertung: 3 von 5 Sternen
Bild: Constantin Film AG




Sechs Tage unter Strom – Unterwegs in Barcelona
Ihre Arbeitsstätten können sich die katalanischen Klempner und Installateure Pep (Sarrà) und Valero (Escolar) selbstverständlich genauso wenig aussuchen wie ihren dritten Mitarbeiter im Team. Da Pep kurz vorm Eintritt in die Rente steht, ist´s ihm ziemlich egal, dass er und Valero von der Chefin den Marokkaner Mohamed (Melladi) für eine Woche zugeteilt bekommen. Dieser Neue im Team soll in ihrem Team seine Probezeit absolvieren – und hofft alsdann auf einen festen Job in der Firma. Lerneifrig wie er ist, spricht Mohamed längst spanisch und büffelt zudem fleißig katalanisch. Quasselstrippe Valero lässt den Neuen trotzdem recht uncharmant wissen, dass ausländischen Arbeitern von der Kundschaft ihrer Chefin eher ungern Zutritt zur Wohnung gewährt werden dürfte - eine Mutmaßung, die sich schnell in Luft auflöst, da Mohamed schon beim ersten Einsatz bestens ankommt. Und so schwafeln und zoffen sich die Drei durch ihre Arbeitswoche, baut Filmerin Neus Ballús ihre quasidokumentarisch angelegte Milieustudie gekonnt zum Portrait der katalanischen Metropole aus.  
Spanien ´21: R: Neus Ballús. D: Mohamed Melladi, Valero Escolar, Pep Sarrà, Oriol Cervera, Gemma Rue Puigoriol.Ab 19.5. Wertung: 4 von 5 Sternen
Bild:  Arsenal Filmverleih

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