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Filme im Kino

Melodram: Leid und Herrlichkeit26.07.2019



Text | Horst E. Wegener

Doch jetzt hat die Madrider Kinemathek den Erfolgsfilm restaurieren lassen – und sowohl Regisseur als auch Hauptdarsteller zu einer Diskussionsrunde in Zusammenhang mit der Wiederaufführung geladen. Also springt Mallo über seinen Schatten, schließt er Frieden mit seinem einstigen Starmimen. Lässt sich angesichts seiner körperlich desolaten Verfassung vom seit längerem nur noch im off-Theaterbereich aktiven Crespo sogar zu einem die Schmerzen lindernden Drogenexperiment überreden. Im Heroinrausch überdenkt Mallo das Leben mit seiner Mutter, erste Begegnungen mit dem Kino, kommt ihm sogar seine große Liebe Federico wieder in den Sinn.
Derweil leistet sich „Leid und Herrlichkeit“-Filmer Pedro Almodovar einen gekonnt austarierten Balanceakt zwischen Erinnerung und Fiktion: Produktivitätskrisen à la Mallo – den Alvodovars Spezi Antonio Banderas bravourös verkörpern darf – sind Spaniens Regie-workoholic fremd, liebäugelt sein 21. Spielfilm eher mit „8 ½“, Federico Fellinis Ode ans Kino. Hier wie dort versteht man als Cineast die Leidenschaft der Macher für ihre Kunst und fürs Umfeld, fiebern wir übern Abspann mit ihnen mit. Was „Leid und Herrlichkeit“ definitiv sehenswert macht.


Leid und Herrlichkeit
Spanien ´19: R: Pedro Almodovar, D: Antonio Banderas, Penélope Cruz, Asier Etxeandia, Leonardo Sbaraglia, Nora Navas, Julieta Serrano.
Wertung: + + + +
Casablanca: ab Do. 25.7.

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