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Filme im Kino

Gesellschaftskomödie: Das melancholische Mädchen26.06.2019



Text | Horst E. Wegener
Foto: © Salzgeber & Co. Medien GmbH

Also nutzt die Hauptstädterin ihre Streifzüge durch die Metropole, um die Suche nach der nächsten Übernachtungsgelegenheit mit Beobachtungen zu verbinden, ihre meist männlichen Zufallsbekanntschaften auf deren Sinn- und Glückversprechen hin zu hinterfragen. Ganz im Stil des Stationendramas schlendert die Hauptdarstellerin (mit Marie Rathscheck passend besetzt) durch insgesamt 15 Episoden, trifft sie den Existentialisten, die Clubfreundin, Normalos, One-Night-Stands – als Kinogänger kennt man das Metropolenpersonal ja zur Genüge. Bemerkenswerterweise jedoch zeigt Jungfilmemacherin Susanne Heinrich bei ihrem Regiedebüt „Das melancholische Mädchen“ weniger Interesse an einem normalen Spielfilm mit einer mehr oder weniger nachvollziehbaren Story. Das theoriegesättigte Debüt glückt ihr erstaunlicherweise als mit Filmseminarwissen zwar randvoll gepackte Arthouse-Kino-Fingerübung, der es an ironischen Verweisen gleichzeitig nicht mangelt. Das Ergebnis? Eine cineastische Gesellschaftskomödie, die den Großstadtneurotikern um die Mitte Zwanzig gnadenlos den Spiegel vorhält.


Das melancholische Mädchen
Deutschland ´19: R: Susanne Heinrich, D: Marie Rathscheck, Nikolai Borger, Malte Bündgen, Dax Constantine, Monika Freinberger, Yann Grouhel, Julan Fricker, Nicolo Pasetti.
Wertung:  + + + +
Cine k: ab Do. 27.6.

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