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Filme im Kino

MoX - Neue Kinofilme: „JGA” und „Cicero”24.03.2022





Das Kürzel JGA steht zum einen für das allerallerbeste Freundinnentrio Jasmin (Heyer), Gina (Abt), Anna (Rizos) und  ließe sich gleichzeitig übersetzen mit: JungGesellinnenAbschied. Geplant haben die drei Ladies, mit einer Vierten im Bunde ein rauschendes Fest zu deren Ledigenabschied zu begehen – beginnend in einer Edel-Disco, um alsbald ein dionysisches Wochenende auf Ibiza dranzuhängen.  Doch die Überraschung missglückt, scheitert sowohl daran, dass die künftige Braut schwanger ist und null Bock auf Saufen, Labern oder exzessives Durchfeiern hat. Da JGA ihre Tickets aber nicht mehr stornieren können, starten sie eben zu dritt gen Baleareninsel durch. Kaum gelandet, läuft Jasmin dort ihrem Ex Tim (Schaad) übern Weg, der im Kreise  seiner Kumpels (Stein, Pütter, Taci) den eigenen Junggesellenabschied auf Ibiza begehen will. Filmemacher Alireza Golafshan lässt seine drei Heldinnen von einer absurden Situation zur nächsten schlittern: Angefangen beim Abblitzen im Hotel über eine nächtliche Konfrontation mit Dealern auf einem Spielplatz und einer Begegnung mit einem schmerbäuchigen Stripper mitten auf der Strandpromenade hin zum vermeintlichen Ecstasy-Trip in einem Edelrestaurant bleiben uns die Ladies immerzu sympathisch. Schließlich werden ihnen auch noch ihre Koffer geklaut – alles weg, inklusive Kreditkarten; Jasmins Ex Tim scheint die letzte Rettung zu sein… Wann gab´s das zuletzt, dass bis zur Rückkehr der Mädels in deutsche Gefilde jeder Gag im Kino zündet, obendrein Besetzung, Setting und Look stimmen. Wer die Kalauer-Komödien von Judd Apatow oder Paul Feig unterhaltsam findet, sollte sich JGA vormerken.
Deutschland ´21: R: Alireza Golafshan. D: Luise Heyer, Taneshia Abt, Teresa Rizos, Dimitrij Schaad, Trystan Pütter, Axel Stein, Arnel Taci.
Ab 24.3. Wertung: ****  Bild: Leonine



Cicero – Zwei Leben, eine Bühne
Langzeit-Doku über das Vater-Sohn-Duo Eugen und Roger Cicero: Zwei hochtalentierte Musiker, die mit ihren chamäleonesken Rochaden zwischen Klassik, Jazz und Pop von den Kollegen selten in dem Ausmaß gefeiert wurden wie sie beim Publikum mit ihrer Kommerzmusik punkten konnten. Vater Eugen (1940 – 1997) vermählte am Konzertflügel bevorzugt Klassik und Jazz, Sohn Roger (1970 – 2016) setzte als Sänger auf deutschsprachige Texte, Swing, Pop und Bossa Nova. Beide starben eher jung an derselben Krankheit: Hirnschlag.
Die Doku handelt die zeitlebens nie ganz unproblematische Vater-Sohn-Beziehung eher beiläufig ab, erwähnt nur am Rande, dass der Klaviervirtuose den singenden Sohn nie auf Augenhöhe wahrnehmen mochte. Das Hauptaugenmerk gilt der einst unsagbar elitären Ablehnung vieler Jazzpuristen in Bezug auf die vermeintlichen Irrwege mancher
Vollblutmusiker, denen als kommerzgeil abgestempelten Möchtegern-Talenten die gebührende Anerkennung versagt bleiben sollte. Wie man rückblickend konstatieren muss: Eine unhaltbare Fehleinschätzung.


Deutschland ´22: R: Kai Wessel.
Ab 24.3. Wertung: ****
Bild: Latemar Film / Alexander Heil

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