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Master Cheng in Pohjanjoki22.07.2020



Text | Horst E. Wegener

Master Cheng in Pohjanjoki: Culture-Clash-Dramödie


Wen es auf der Suche nach einem mutmaßlich hier irgendwo in der Gegend lebenden Freund ins finnische Kaff Pohjanjoki verschlägt, der fragt am besten in Sirkka´s Bar, dem einzigen Treffpunkt der Ortschaft nach.
Allerdings kann dem chinesischen Tourist Cheng (Chu), der mitsamt Sprössling Nunja (Hsun) seinen finnischen Freund namens Fongtron besuchen möchte, schon deshalb nicht weitergeholfen werden, weil der Name Fongtron niemandem weit und breit etwas sagt. Was tun? Sirkka (Tuokko), die junge Betreiberin des örtlichen Treffs, lässt Vater und Sohn fürs erste zumindest in den Räumlichkeiten ihrer Bar übernachten. Als tags darauf ein Reisebus mit chinesischen Touristen vor ihrem Lokal hält und verköstigt werden will, ist die hungrige Truppe von Sirkkas Wurstgericht wenig begeistert. Cheng springt ein, zaubert eine Nudelsuppe – mit der er sowohl bei den Asiaten als auch unter Pohjanjokis Einheimischen auf Anhieb punkten kann. Wenig verwunderlich, nachdem sich’s herausstellt, dass Cheng ursprünglich als Starkoch aus Shanghai seine Brötchen verdiente. Obwohl es bald nach einer Romanze zwischen Cheng und Sirkka aussehen könnte, steht dem Vertiefen jeglicher Gefühle in allererster Linie die Tatsache entgegen, dass das Reisevisum des Besucher-Duos aus Fernost bald abläuft.
Die Annäherung der höchst unterschiedlichen Kulturen findet in Mika Kaurismäkis feinsinniger Culture-Clash-Komödie sowohl über das Essen als auch über die rauhe Landschaft Lapplands statt; beides prägt. Wirkt selbst für jeden Kinobesucher, der sich aufs Slowmotion-Tempo der Inszenierung einlassen mag, beruhend wie eine Zen-Übung.

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