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Filme im Kino

Überlebenstragödie: Mein Leben mit Amanda18.09.2019



Text | Horst E. Wegener
Foto: Copyright Nord-Ouest Films
 
Da ist zum einen David (Lacoste), ein Mittzwanziger, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält. Für seinen Vermieter kümmert er sich um dessen Wohnungen bei der Übergabe an Nachmieter und Touristen. Da man ihn mal wieder warten ließ, muss seine Nichte in der Schule länger ausharren, bis sich der Überlebenskünstler einstellt, um Amanda (Multrier) nachhause zu bringen. Kann man nix machen – sagt sich letztlich auch Amandas Mutter Sandrine (Kolb). Ihr Ärger über den unpünktlichen Bruder David löst sich denn auch schnell wieder in Luft auf. Und nachdem sich die Siebenjährige mit ihrem Onkel ohnehin bestens versteht, macht es für Sandrine wenig Sinn, lange sauer zu sein. Zeit also für David, wieder darüber nachzudenken, wie er seiner Nachbarin Léna (Martin) seine Gefühle am besten gestehen könnte. Diese heile Welt gerät aus den Fugen, nachdem ein Anschlag Paris erschüttert. Léna überlebt traumatisiert und schwer verletzt, Sandrine stirbt – und auf Davids Schultern lastet unversehens die Verantwortung für die kleine Amanda.
Die Regie verzichtet auf reißerische Szenen. Stattdessen umkreist Hers seine Hauptfiguren. Zeigt die Auswirkungen auf die vom Anschlag schwer getroffenen Pariser, ihre an Zombies erinnernde Emotionslosigkeit. Bemerkenswert authentisch wirkt das Spiel von Isaure Multriers Amanda, die zusammen mit Vincent Lacostes David glaubwürdig bemüht ist, ganz allmählich wieder in den Alltag zurück kommen zu können. Sehenswert!

Mein Leben mit Amanda
Frankreich ‘18: R: Mikhael Hers, D: Vincent Lacoste, Isaure Multrier, Stacy Martin, Ophelia Kolb, Marianne Basler, Greta Scacchi
Wertung:+ + + +
Cine k: ab Do. 19.9.

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