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Wochenzeitung DIABOLO:
Studio 5407.02.2019

<i>Wochenzeitung DIABOLO:</i><br />Studio 54

Text | Horst E. Wegener

Das New Yorker Nachtleben wurde in den späten 1970er Jahren maßgeblich vom legendären Studio 54 geprägt. Wer sich seinerzeit zum Tanzen, Saufen, Koksen, Stars und Sternchen beäugen in Big Apple aufrappeln wollte, konnte sich im von den beiden Strippenziehern Steve Rubell und Ian Schrager souverän gemanagten Discotempel Abend für Abend wie auf Wolke Sieben fühlen.

Die Parties schienen es in puncto Dekadenz mit Gelagen im alten Rom aufnehmen zu wollen, auf dem Balkon hoch über der Tanzfläche fanden hemmungslose Sexexzesse statt. Als Celebrities schauten Andy Warhol, Liza Minelli, Michael Jackson vorbei, die meisten Normalsterblichen erfuhren vom nächtlichen Treiben eher via Klatschpresse. Die Aids-Krise und mafiöses Treiben manövrierte the place to be Richtung Abgrund, beförderte das Macherduo letztlich in den Knast.
Jahre später, Rubell war ‘89 an Aids gestorben, sein Studio 54-Kompagnon Schrager hatte im Hotelbusiness neu angefangen, interviewte Matt Tyrnauer als Mitarbeiter der Zeitschrift Vanity Fair Schrager zu dessen Hotelplänen. Irgendwann begann der Interviewte sich erstmals nach dem Studio 54-Desaster zu jener Zeit und Rubells Tod zu äußern. 16-Millimeter-Filmmaterial eines nie fertiggestellten Projekts kam hinzu, Club-Besucher wurden interviewt – das Ergebnis liegt nun vor, dokumentiert weniger die strahlende Discomusicära und widmet sich in der Hauptsache dem Niedergang des Schrager-Rubell-Business. Sehenswert!


Studio 54
USA ´18: R: Matt Tyrnauer; Doku.
Wertung: ✸ ✸ ✸ ✸ ✸ ✸
Cine k: ab Fr. 8.2.

Foto: Copyright Weltkino

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