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MoX Streaming Tipps08.03.2023









Texte: Christian Lukas


Barbarian
Disney+


Manche Entscheidungen sind nicht wirklich nachvollziehbar. Die kleine Horrorfilmproduktion lief in den USA nämlich im Kino und spielte dort 45 Mio Dollar ein, was für einen Film dieser Art, mit einem kleinen Budget, erstaunlich ist. In Deutschland hingegen findet man ihn nur im Stream. Seltsam, denn der Film ist richtig gut. Tess hat über eine App ein Haus als Unterkunft für einen Besuch in Detroit gemietet. Allerdings befindet sich schon ein anderer Mieter im Haus. Es ist Nacht, wegen eines Kongresses wird es ihr kaum möglich sein, ein anderes Zimmer in der Stadt zu finden. Der unbekannte Mann bietet ihr an, dennoch einzutreten. Was sich natürlich als ein Fehler herausstellt – allerdings aus anderen Gründen, als diese Inhaltsangabe vermuten lässt. „Barbarian“ ist ein Film, der nicht auf seine Schockeffekte setzt, auch wenn diese sich sehen lassen können. Er nimmt sich vielmehr in Momenten, in denen man gar nicht damit rechnet, Zeit, die vordergründige Horrorstory mit viel Geschichte und Charakterzeichnungen zu garnieren. Ein starker Genrefilm.


Star Trek: Strange New Worlds
Paramount +

Das Prequel zu Captains Kirks Reisen ist großartig. Mit frischem, naiven Forschergeist geht es zu Welten, die noch kein Mensch (Vulkanier, Andorianer...) zuvor gesehen hat. Mal spannend, mal humorvoll, mal traurig. Eine überraschend bodenständige Serie, die nur in einem Punkt etwas stottert: Sie ist purer Fanservice und erschafft im Grunde nichts Neues. Was gar nicht bemängelt werden soll. Wer „Star Trek: The Next Generation“ toll fand, wird SNW lieben. Wer TNG gut findet, aber der Ansicht ist, dass die Serie doch etwas Grünspan angesetzt hat, bekommt hier das frische Modell.  Erstaunlich übrigens, wie schnell man in dieser Serie eine Verbindung zu den neuen Charakteren finden kann, während man auch nach vier Staffeln der protzigen Schwesterserie „Discovery“ keine Ahnung hat, wie die Frau mit dem Metall auf der Stirn eigentlich heißt. Hat die überhaupt einen Namen?

Jung_E.
Disney+

Nachdem die Menschheit die Erde heruntergewirtschaftet hat, mag sie im Orbit eine neue Heimat gefunden haben, das Ende der Kriege bedeutet das jedoch nicht. Yun Jung-yi war einst eine geachtete Soldatin, deren Geist auf einen Cyborg übertragen werden soll - der in Simulationen jedoch stets an einem Punkt versagt. Die südkoreanische Produktion ist zwar nicht in Gänze gelungen, hier und da kommt sie dramaturgisch etwas ins Schleudern und findet nicht das richtige Tempo, erstaunlich ist jedoch die Tatsache, dass der Film mehr Kammerspiel als Actionfilm ist. Obwohl bis zum Bersten mit Effekten vollgesteckt, bleibt der Fokus ganz auf die handelnden Figuren gerichtet und die Frage, warum Yun Jung-yi über einen Punkt niemals hinaus kommt.


Extraordinary
Disney+
Jen ist bald 25 und hat in ihrem Leben nicht wirklich viel erreicht. Sie wohnt bei einer Freundin, ihre One Night Stands bleiben One Night Stands. Vor allem aber hat sie immer noch keine Superkräfte, denn in Jens Welt hat jeder seine besondere Kraft. Oder fast jeder. Hier und da gibt es Ausnahmen wie Jen. Aber was fängt man mit Superkräften eigentlich an? Jens Mutter etwa kann Datenströme lesen. Dumm nur, dass Jens Mutter eine englische Hausfrau ist, die nicht einmal weiß, wie man einen Computer einschaltet. Oder Carrie, Jens Freundin, die die Gabe besitzt, mit Geistern zu sprechen. Und zwar mit allen, also auch den Promis wie Kaisern und Königen. Was ihr diese Gabe bringt? Sie arbeitet in einer Anwaltskanzlei und kümmert sich etwa um Erbstreitigkeiten, indem sie die Toten ihren Willen erklären lässt – wofür sie ein mickriges Gehalt bekommt. Denn Carrie ist leider fürchterlich unsicher und schüchtern. So hat vielleicht jeder Mensch eine Gabe, aber nur die wenigstens können mit ihr etwas Sinnvolles anfangen. „Extraordinary“ ist das ganz große britische Serienfernsehen. Lustig, schwarzhumorig, melancholisch, fies, gemein, liebenswert.




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