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AQUAMAN.25.06.2019



Feige hat etwa von Anfang an darauf geachtet, dass alle Filme und Serien in einem Universum spielen. Das bedeutet: Eine TV-Serie wie Jessica Jones mag zwar einen ganz anderen Look mitbringen als Captain America – dennoch spielt alles in einem Figuren- und Handlungskosmos. Bei DC gab es mit Zack Snyder zwar einen Regisseur, der zumindest im Ansatz so etwas wie eine Graue Eminenz im Hintergrund darstellte, doch aufgrund einer Familientragödie trat er von diesem Posten zurück – und so klafft nicht nur hier eine Lücke. Auch sind die Spielfilme nicht mit den Serien (Arrow, Legends of Tomorrow, Flash...) kompatibel. Und um es richtig kompliziert zu machen, ist das Superman-Prequel Krypton auch wieder eine Serie für sich – ohne Bezugspunkte zum so genannte Arrowverse. Dass Gotham auch in einem eigenen Universum spielt und mit Pennywise nun einen britischen Ableger bekommt: Man kann es auch kompliziert machen. Mit Aquaman ist es Warner nun aber immerhin gelungen einen Film aufs Publikum loszulassen, der nicht nur die Produzenten sehr glücklich gemacht hat. Als Origin-Story widmet er sich dem Werden von Aquaman, der halb Mensch und halb Atlanter, eigentlich nur seine Ruhe haben will, doch dann in einen Konflikt seiner Meeresheimat hineingezogen wird. Zwar war auch schon Wonder Woman ein Kassenhit mit guten Kritiken, aber Wonder Woman war im Ton eher dunkel. Aquaman darf quietschbunt sein, fantasievoll und auf seine Weise auch witzig. Voll mit abgefahrenen Schauwerten und einer Prise Selbstironie. Den kann man gucken.  
Warner, ca. 13 Euro als DVD


EIN ELEFANT IRRT SICH GEWALTIG / WIR KOMMEN ALLE IN DEN HIMMEL.

Étienne ist Familienvater, Beamter, Spießer. Nichts an diesem Mann wirkt in irgend einer Weise spannend oder herausfordernd. Dennoch steht Étienne eines Tages auf dem Fenstersims eines Hotels am Champs-Elysée – nur mit einem Bademantel bekleidet. Was hat Étienne nur in diese Situation gebracht? „Ein Elefant irrt sich gewaltig“ gehört zu den ganz großen Klassikern des französischen Kömödienkinos. Dabei ist der Film weit weniger überdreht als andere – bekannte – französische Komödien. Nein, „Ein Elefant irrt sich gewaltig“ hat durchaus auch immer wieder ruhige Momente – dank dem 2017 verstorbenen Jean Rochefort, der Étienne derart trocken spielt – dass man ihn einfach lieben muss. So ist Étienne vielleicht ein Langweiler, aber er  ist auch ein anständiger Mittvierziger, der seine Frau liebt, der mit großer Ernsthaftigkeit seiner Arbeit nachgeht, der sicher nie in eine solche Situation gekommen wäre, wäre er nicht gerade in der Midlife-Crisis und wäre er nicht an einem schicksalshaften Tag dieser wunderschönen Frau im roten Kleid begegnet (weshalb das US-Remake von 1984 den Titel „Die Frau in Rot“ trägt...). Zwar hat der Film im Laufe der 42 Jahre seit seiner Entstehung etwas Grünspan angesetzt, was sich aber kaum auf seinen Charme auswirkt.
Nach dem großen Erfolg des Filmes nicht nur in Frankreich, kam ein Jahr später mit „Wir kommen alle in den Himmel“ noch eine Fortsetzung. Bereits im ersten Teil ist Étienne Teil einer Gruppe von vier Freunden, die nun zusammen im Mittelpunkt stehen – indem sie sich eine wunderschöne, unglaublich günstige Villa am Stadtrand von Paris als Wochenenddomizil zulegen. Wobei die Sache mit dem Preis einen Haken hat. Als Ensemblekomödie angelegt, erreicht der Film zwar nicht ganz die erzählerische Qualität des ersten Teils, unterm Strich aber funktioniert er heute sogar besser als Teil 1, da er mehr auf Tempo setzt, was die Zeiten ohne größere Kratzer überstanden hat. Erstmals sind beide Filme in Deutschland vollkommen ungekürzt zu sehen.

Pidax, ca. 20 Euro

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