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MoX Veranstaltungsjournal:
Die Abenteuer von Spirou & Fantasie17.04.2019







Die erste Realverfilmung eines Abenteuers von Spirou ist zwar ein Originaldrehbuch, basiert im weitesten Sinne jedoch auf dem Band „Der Plan des Zyklotrop“ von 1959. Dementsprechend ist der Bösewicht dieses Filmes einer der bösesten und langlebigsten Gegenspielers des ewigen Hotelpagen Spirou und seines Freundes, dem Journalisten Fantasio: Zorglub (der Verleiher hat in der Synchro seinen französischen Namen beibehalten). Zorglub will mit einem Strahl die Weltherrschaft an sich reißen, hat aber technische Probleme und braucht die Hilfe des genialen Grafen von Rummelsdorf (auch eine langlebige Figur aus den Comics). Stante pede lässt er diesen entführen, denn eines ist klar: Der Graf ist ein netter Mensch, freiwillig würde er Zorglub nie helfen. Die Entführung geschieht zum Unbill des Kleinkriminellen Spirou, der in einer Pagenuniform gekleidet gerade ein paar Gäste in einem Hotel um Geld und Schmuck erleichtert, um vom Grafen erwischt, aber nicht verpetzt zu werden. Tatsächlich scheint der Graf ein echt netter Typ zu sein, weshalb Spirou zusammen mit Fantasio, der ebenfalls eher zufällig in die Geschichte stolpert, die Verfolgung aufzunehmen.
Ja, im Film ist Spirou eigentlich ein Kleinkrimineller! Diese Definition seiner Person... Die hat schon ausgereicht, um das französische (und belgische) Publikum an die Decke gehen zu lassen.  Und ja, die Personenbestimmung entspricht nicht den Comics, sie erklärt aber, warum er diese Uniform trägt, der Film führt die Figuren zusammen und am Ende – steht hier eine amüsante, überdrehte Komödie für Zwölfjährige. Ja, als Spirou-Fan muss man hier und da schlucken, kein Widerspruch. Im Vergleich aber zu französischen Comicverfilmungen wie „Lucky Luke“ (2009), die den Zuschauer ins Wachkoma wegsacken lässt, oder „Blueberry und der Fluch der Dämonen“ (2004), ein Werk, das der Regisseur als Joint bezeichnet, was aber mit dem Zusatz „ganz mieser Joint“ versehen werden müsste, ist das hier zumindest ein netter Zeitvertreib. Wenn man eben ein Herz für überdrehten Humor aus Frankreich hat.
Ascot Elite, FSK ab 6, ca. 13 Euro

Dead in an Week

William will nicht mehr leben, doch selbst schafft er es nicht, sich umzubringen. Also heuert er den Killer Leslie an. Der Deal: Leslie erledigt den Job innerhalb von einer Woche. Ganz plötzlich soll es geschehen. Unerwartet. Tja, doch dann lernt der vom Leben enttäuschte Jüngling die Liebe seines Lebens kennen. Einfach so und ebenso unerwartet. Nun hat er ein Problem: Ein Killer, der hinter ihm her ist und seinen Job aus diversen Gründen auch unbedingt zu Ende bringen will. Die britische Komödie mit mal schwarzer, aber dann auch wieder freundlicher Seele, basiert im weitesten Sinne auf dem Roman „Die Leiden eines Chinesen in China“ von Jules Verne, der unter anderem in Deutschland als Vorlage für den Film „Der Mann, der seinen Mörder sucht“ diente. Der Film von 1931, heute weitestgehend vergessen und nur in einem 50-Minuten-Fragment erhalten, hat viele Elemente dessen, was Hollywood einige Jahre später Screwball-Comedy nannte und zur Blaupause der modernen Filmkomödie erkor, vorweggenommen. Kein Wunder, hieß der Autor des Filmes doch Billie Wilder. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ascot Elite, FSK ab 12, ca. 16 Euro as BD


RASPUTIN – DER WAHNSINNIGE MÖNCH
Die Hammer Studios produzierten in den 60-er Jahren die wohl berühmtesten Horrorfilme ihrer Zeit. Und betrieben vorzügliches Recycling: In den Kulissen von „Blut für Dracula“ drehten sie direkt im Anschluss – mit Christopher „Dracula“ Lee in der Hauptrolle – diese Mischung aus Drama, Thriller und Mystery, in der sich der Mönch Rasputin über allerlei Intrigen bis in die Zarengemächer hocharbeitet. Mit historischen Fakten hat das alles nichts zu tun und es ist offensichtlich, dass es Hammer nur darum ging, den Namen Rasputin, der seinerzeit noch einen mystischen Ruf besaß, auf ein Filmplakat drucken zu können. Dabei macht es durchaus Spaß, Christopher Lee zuzuschauen, wie er mit Irrsinn und Hingabe den russischen Mönch darstellt. Unterm Strich gehört dieser Film jedoch zu den eher schwächeren Werken des Hauses Hammer und ist daher tatsächlich eher – vor allem im teuren Mediabook – eher ein Film für Lee- oder Hammer-Horror-Fans.
Anolis, FSK ab 12, ca. 36 Euro als Mediabook

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