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MoX Streaming-Tipps: Volition - Face Your Future • Die längste Nacht18.08.2022





Man findet den kostengünstig produzierten Thriller in der Prime-Flatrate von Amazon. Er ist ein Regaltitel, mit dem der Streamingriese sein Angebotsprogramm füllt. Und er ist auch keine Amazon-Premiere. Ende 2021 ist er in Deutschland auf DVD erschienen. „Volition“ ist kein verkanntes Meisterstück, das dringend einer Entdeckung bedürfte. Sehr wohl aber ist die kanadische Produktion ein unterhaltsamer kleiner Thriller mit einem ziemlich überraschenden Twist. Worum geht es? James ist ein kleiner Gauner, der sich mit kleinen Jobs über Wasser hält. Zugutekommt ihm eine angeborene, hellseherische Fähigkeit. Er kann kleine Snippets aus der Zukunft empfangen, die ihm bei seinen Jobs helfen. Ausgerechnet an dem Tag, an dem er Angela kennenlernt, von der er sofort weiß, dass sie sich in ihn verlieben wird, bekommt er einen Job angeboten, der seine finanziellen Probleme mit einem Schlag ein für allemal lösen könnte. Das Problem: In einer kurzen Vision sieht er, wie er wegen dieses Jobs in ein paar Tagen ermordet wird.
„Volition“ ist wirklich kostengünstig produziert worden. Was man den Drehorten (Hinterhöfen, Landstraßen) ansieht. Wer Schauwerte sucht, ist hier vollkommen falsch. Und es passiert anfangs auch recht wenig. Der Film muss etwas Zeit strecken, um auf seine 90 Minuten Laufzeit zu kommen. Bis dann, nach etwa der Hälfte der Spielzeit – eine richtig große Überraschung passiert und die Story eine vollkommen unvorhersehbare Wendung nimmt. Und ab diesem Moment ist das, was passiert, richtig spannend und nicht weniger originell. „Volition“ ist ein netter Film für einen Abend, an dem man alle Blockbuster durch hat!  
Amazon Prime



Die längste Nacht
Simón Lago ist ein kultivierter Herr im gesetzten Alter und ein brutaler Serienkiller. Kurz vor seiner Verhaftung erhält er einen geheimnisvollen Anruf. Er soll sich nicht wehren. Er soll einfach nur seine Klappe halten, um den Rest wird man sich kümmern. So geschieht es. Noch auf dem Weg ins Gefängnis erhalten die Polizisten, die Simón verhaftet haben, den Befehl, den Mörder nicht in das vorhergesehene Untersuchungsgefängnis zu bringen, sondern in eine etwas außerhalb gelegene Haftanstalt, in der psychisch kranke Straftäter inhaftiert sind. Dessen Direktor Hugo muss für den prominenten Überraschungsgast die Weihnachtsfeier mit seinen Töchtern abbrechen und ist wenig von dieser „Überraschung“ begeistert. Kaum ist Hugo im Gefängnis, brechen die Telefonleitungen zusammen und vor dem Tor positioniert sich eine Gruppe von Angreifern. Diese fordern die Herausgabe von Simón. Hugo hat allerdings Gründe, warum er den Killer nicht ausliefern will. Und er ist überrascht, dass der Serienkiller selbst kein Interesse daran hat, das Gefängnis zu verlassen.
In sechs Episoden erzählt „Die längste Nacht“ die Geschichte einer Belagerung, die vollkommen eskaliert. Um ihre Laufzeit zu strecken, baut sie zwar zwei, drei Nebenplots auf, die nicht unbedingt hätten sein müssen, in ihren besten Momenten aber erinnert die Serie stark an John Carpenters Kult-Werk „Assault on Precinct 13“. Gerade die Tatsache, dass die Angreifer auch nicht den Mega-Plan haben, sondern im Grunde selbst von der Dynamik, die die Geschichte entwickelt, mitgerissen werden, verleiht der Story immer wieder überraschende Wendungen. Leider endet die Story – davor darf an dieser Stelle gewarnt werden – mit einigen offenen Fragen und bis heute hat Netflix einer zweiten Staffel kein grünes Licht erteilt.        
Netflix                
Texte: Christian Lukas

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