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Soundcheck KW0424.01.2024











Coogans Bluff: BALADA (VÖ: 26.1.)
Jene Coolness, mit der Hollywoodgröße Clint Eastwood einst als Deputy Sheriff Walt Coogan im Kino auf Verbrecherjagd ging, faszinierte eine Rostocker Jung-Musikertruppe in ihrer Gründungsphase so sehr, dass sie aus dem Filmtitel „Coogans großer Bluff“ ihren Bandnamen ableiten mochten. Klar ist, dass sich die Combo mit ihrem Musikgeschmack seit 2003 ähnlich ungern in eine Schublade einzwängen lässt wie man es von Hollywoodworkoholic Eastwood gewohnt ist. Coogans Bluff bedienen sich bei Kraut-, Prog- oder Jazz-Rock genauso wie bei Psychedelic und Soul; der Titel des neuen Albums Balada kommt aus dem Portugiesischen und steht für Tanz, Feier, Partyspaß. Das sagt alles – oder?


Anna Calvi: Peacky Blindes - Sesion 5&6 (VÖ: 26.1.)
In weniger als zehn Jahren schaffte es Anna Calvi drei Mal auf die prestigeträchtige Short List des Mercury Music Prize, wurde  für einen BRIT Award nominiert und schrieb und spielte die Filmmusik für die fünfte und  die finale sechste Staffel der BBC-Erfolgsserie „Peaky Blinders“ ein. Man muss sich nur die insgesamt 37 Tracks zu Gemüte führen, inklusive Calvis Cover von „Red Right Hand“, dem Titelsong dieses TV-Serienzyklus´, der ursprünglich von Nick Cave beigesteuert wurde, um das Urteil der Musiker-Legende Brian Eno in Bezug auf die Britin nachvollziehen zu können, der die Multibegabung Calvi kürzlich als „die größte musikalische Sensation seit Patti Smith“ bejubelt hat.


Youn Sun Nah: Elles (VÖ: 26.1.)
Youn Sun Nah wollte sich noch nie auf eine einzige musikalische Sparte einengen lassen. Wie sehr das der 1969 in Seoul geborenen Südkoreanerin bislang gelungen ist, unterstreichen neben einem ihr 2004 in der Heimat zuerkannten „Best Artist“-Preis in der Kategorie Crossover immer wieder die Repertoire-Rochaden und Alben-Schwerpunkte des Stimmwunders, mit denen Nah die Grenzen zwischen scheinbar unvereinbaren Stilen mühelos überbrückt. Auf „Elles“ verbeugt sich die stimmgewaltige Sängerin jetzt vor allseits umjubelten weiblichen Größen der Musikwelt und deren Songklassikern. Da reicht das Spektrum von „Killing me softly…“ über „Sometimes I feel like a motherless Child“ bis hin zu „Feeling good“, klingen sämtliche Interpretationen aber stets hörbar nach Youn Sun Nah.


Evelyn Kryger: III (VÖ: 26.1.)
Evelyn Kryger wurde 2007 als studentisches Ensemble an der Uni Hildesheim ins Leben gerufen. Nach mehreren Umbesetzungen verständigte sich der harte Kern des Uni-Projekts auf eine professionelle Neuausrichtung. Den Bandnamen behielt man bei, gewann 2011 den Creole-Wettbewerb für Niedersachsen und trat anschließend beim Masala Weltbeat Festival an. Mit einem furiosen World-Fusion-Mix begeistert die Band aus Hannover seither ihr Publikum vor allem live. Fürs vierte Album, kurioserweise „III“ genannt, haben sich die vier Evelyn Kryger-Musiker jetzt Gäste ins Aufnahmestudio geholt, die in den unterschiedlichsten Stilrichtungen zuhause sind, um den Bogen von Jazz- und Progrock hin zu Latin, Folk und Pop weit aufzuspannen. Crossover-geniale Mucke.


Keep Dancing Inc: A test of possibility (VÖ: 19.1.)
Mit ihrer Musik waren Keep Dancing Inc. vom Start anno 2015 drauf aus, den Sound der 1980er-Jahre in die Gegenwart zu holen, New Wave, Synthies und Rock mit Electropop-Vibes zu durchmischen.  Nach dem Ausstieg ihres früheren Sängers konnten Louis de Marliave und Joseph Signoret verstärkt durch  Gabrielle Cresseaux mit einem hörenswerten Mix aus Folkpop-Balladen, Dancefloor-Fillern und Post-Punk-Hymnen Applaus fürs Debütalbum „Embrace“ einheimsen. Die Zeit des Lockdowns nutzten die Drei, um mit feinem Gespür für Proportionen und Effekte am jetzt vorliegenden Nachfolge-Album zu feilen. Erfolgreich, denn „A Taste of Possibility“ ist ein Hörschmaus geworden.


Autor: Horst E. Wegener

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