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MoX Soundcheck KW1222.03.2023











Texte: Horst E. Wegener


The Band of Heathens: SIMPLE THINGS (VÖ: 17.3.)

Gleich drei Singer-Songwriter, die exzellent Gitarre spielen - und sich als Frontmänner der anno 2005 im texanischen Rockmekka Austin gegründeten Roots-Rock-Truppe The Band of Heathens beständig abwechselnd den unterschiedlichsten Klangfarben widmen. Im Ergebnis erfreut das die Fangemeinde, schenkt einem wuchtige Songperlen, gespeist aus Gospel-Flair, Rock´n´Roll-Dynamik und Südstaaten-Pop. Zwar legten sich die Bandmitglieder älter werdend Familie zu, übersiedelten sie in andere Städte und Bundesstaaten, um sich in Zeiten der Pandemie auf eine musikalische, geografische und thematische Rückkehr zu Heartland-Pop und bluesigem Roots-Rock zu besinnen. Aufmunternd, feurig!


The Vices: UNKNOWN AFFAIRS (VÖ: 17.3.)

Jedem Ende wohnt ein Anfang inne, sagten sich drei Musiker der aufgelösten niederländischen Punk-Combo Ten Years Today. Ergänzt um einen neuen Mitstreiter beschloss die Groninger Truppe anno 2019 alsThe Vices weiterzumachen. Und dank ihrer ekstatischen Live-Shows mauserte sich die Vierer-Formation im Nu zur vielbeschäftigten Tournee-Vorgruppe von internationalen Indie-Größen à la Nothing but Thieves oder Kensington. Inzwischen geben The Vices selbst den Konzert-Headliner, meistert man einen mitreißenden Spagat zwischen Britpop, Surfrock und Indie. Neuerdings touren die Niederländer sogar mit eigenem ViceFest-Spektakel durch Europa und die USA. Der Anspruch dabei: „Big rooms, small rooms, moshing or dancing – it doesn´t matter“. Was vielversprechend klingt, wird schon auf dem Longplayer hingebungsvoll naturgewaltig eingelöst.



Pendejo: VOLCAN (VÖ: 17.3.)

Lange galt einem England als das  Mutterland für Indierock. Doch heutzutage lassen sich Geheimtipps in diesem populären Genre selbst in den Niederlanden ausmachen. Wobei man Pendejo nicht unbedingt in Amsterdam verorten würde: Gegründet von zwei Cousins, die ihre Latinowurzeln erforschen, indem sie einerseits auf Spanisch texten und singen und andererseits eine Mariachi-Folklore-affine Trompete mit delirierende Stonerrock-Gitarrenriffs und wummerndem Metal-Power-Drum-Getöse furios zusammenrühren. Das pulst nicht nur sehr speziell, sondern groovt wie Sau – und sobald wir uns auf El Pastusos Reibeisen-Organ einlassen, vermittelt einem dessen Gesangsstimme Volcan-Songs, die allemal explodieren. Vielversprechend.



Darling West: COSMOS (VÖ: 24.3.)

Mit ihrem „Cosmos“-Tracks beun die Norweger Darling West ihren Hörern einerseits musikalische Brücken hin zur sonnensatten Sorglosigkeit des amerikanischen Westcoast-Pop, eröffnen sie einem aber auch den Weg hin zu  typisch nordischen Stimmungen, die melancholisch geerdet rüberkommen. Die Stücke reflektieren mal mehr, mal weniger direkt die Pandemie-Jahre, denen die miteinander verheirateten und lähmend komponier-gehandicapten Darling West-Strippenzieher Mari und Tor Egil Kreken mit Coverversionen ihrer Idole und auf Youtube gestreamten Family-Sessions eine Zeitlang Paroli boten, bevor man sich kreativ zu viert auf neue Ideen verständigen konnte. Sinnlich-farbenprächtiger Cosmic Folkpop – zum Abheben schön.


Liv Alma: LIV ALMA (VÖ: 25.3.)

Sich ausschließlich auf eine Musikrichtung festzulegen, erschien Johanna Klein von klein auf wenig erstrebenswert.  Anhaltend begeisterte sie sich für Sessions mit Kölner Musikern, die in den unterschiedlichsten Genres beheimatet waren, und fand etwa im Duo mit Gitarrist Szymon Wojciek Gefallen am Verfremden von Pop-Songs. Gemeinsam mit Jan Philipp, der ansonsten in ihrer Jazz-Combo hinterm Schlagzeug Platz nimmt, taucht Klein jetzt obendrein unterm Pseudonym Liv Alma in einen Soundcocktail aus elektro-akustischem Indiepop und Rock ein. Spielfreudig werden da gängige Popsongstrukturen aufgebrochen, schaltet man von einer Sekunde zur nächsten von leicht und schwebend auf schräg und gekonnt ungekonnt um. Hörenswert unakademisch.  

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