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MoX Soundcheck14.08.2024











Texte: Horst E. Wegener


Beabadoobee: THIS IS HOW TOMORROW MOVES (VÖ: 9.8.)
Wie genial die Songtexte von Kimya Dawson die Handlung des Programmkinohits „Juno“ auf den Punkt brachten, flashte die Londoner Schulgöre Bea Laus genug, um sich anhand von Youtube-Tutorials das Klampfen beizubringen. Nicht dass sie seinerzeit schwanger gewesen wäre, wie diese in Indie-Filmer Jason Reitmans Youngster-Melodram von Senkrechtstarterin Ellen Page hinreißend cool verkörperte 16-Jährige, aber der Wunsch, sich im Musik-Business behaupten zu können, eröffnete Trotzkopf und Schulabbrecherin Bea alsbald einen denkbaren Karriere-Weg. Schon ihr allererster auf Insta veröffentlichter Song „Coffee“ verhalf dem auf den Philippinen geborenen und als Dreijährige mit der Familie nach Großbritannien verzogenen Glückskind zu traumhaften Klickzahlen, brachte Bea den Künstlernamen Beabadoobee nebst einem Label-Vertrag ein. Begabt wie sie war, hielt der Erfolg weiter an: Gefeierte Alben, Nominierungen als Nachwuchs-Talent, Trophäen, Tour-support zuletzt für Taylor Swift – die Bilanz kann sich sehen lassen. Und wen wundert´s, dass sich fürs neue Album „This is…“ kein Geringerer als die Produzenten-Größe Rick Rubin hat einspannen lassen.


Various Artists: SUMMER SESSIONS 2024 (VÖ: 16.8.)
Die Enttäuschung bei den Fans in aller Welt war anno ´22 riesig, als Steffen „Sugar“ Harning verlauten ließ, aus dem 1997 mit best buddy Michael „Milk“ Kronenberger gegründeten DJ- und Produzenten-Projekt aussteigen zu wollen. Tröstlich nur, dass Kollege Kronenberger der dance-affinen Community versprach, er würde die bestens eingeführten und ungemein populären M&S-Mix-Compilations-Reihen fortsetzen. Gesagt, getan – wer sich derzeit die Trackliste der anstehenden „Summer Sessions“-Doppel-CD hernimmt, wird erfreut feststellen können, dass neben der gewohnt kundig zusammengestellten Auswahl an House-, Deep- und Afro-House-Chartkrachern von Größen wie Bob Sinclar, Claptone undundund auch zwei Milk&Sugar-Remixe im Angebot sind.


Black Sea Dahu: LIVE IN ZÜRICH UND BERN (VÖ: 16.8.)
Mit ihrer unglaublich variablen Alt-Stimme betört die Zürcher Singer-Songwriterin und Black Sea Dahu-Frontfrau Janine Cathrein ihr Publikum vom ersten Ton weg – und lotst es auf traumschöne musikalische Reisen, die sich dank der eingeschworenen Bande von Mitstreitern, darunter Janines Geschwister Vera und Simon sowie weitere gleichgesinnte Seelenverwandte, ein ums andere Mal zu emotionalen Berg- und Talfahrten auswachsen. Da die Schweizer Indie-Folk-Truppe vor allem live begeistert, kommt uns das im Winter ´23 in Zürich und Bern eingespielte Album wie gerufen – zumal dieser süchtig machende Mix aus Singer-Songwriter-Lagerfeuerromantik, unterlegten Grooves und hippiesken Folkrock-Melodien durch das Mittun des gleichermaßen in der Klassikszene wie im Pop-Bereich beheimateten Streichquartetts Amour sur Mars kongenial ergänzt wird.


Ten Years After: WOODSTOCK 1969 (VÖ: 16.8.)
Neben allseits bekannten Rock´n´Roll-Schwergewichten und Szenegrößen bot das Woodstock-Festival anno ´69 auch Newcomern eine Bühne. Mit Blick auf die Fraktion der Gitarre spielenden Flitzefinger-Virtuosen ließ Ten Years After-Frontmann Alvin Lee das Publikum schier ausflippen, musste sich sein Können nicht mal hinter legendären Auftritten wie jenem des ebenfalls angereisten Jimi Hendrix Superstar verstecken. Zurecht wird die fast 18-minütige Zugabe der Noname-Truppe aus Großbritannien in Michael Wadleighs filmischer Festival-Doku bis heute als musikalisches Sternstunden-Highlight gepriesen, machte Lees „I´m going home“-Virtuosität die unbekannte Bluesrocktruppe schlagartig bekannt. Dass der komplette Auftritt von Lee und Co. jetzt endlich veröffentlicht wird, dürfte nicht nur die Fans des 2013 verstorbenen Ten Years After-Gitarristen frohlocken lassen.


Der neue Planet: SCHWERKRAFT FÜR ANFÄNGER (VÖ: 23.8.)
Erfreulicherweise gibt es sie noch: Bands, denen Hitradiotaugliche Kürzestsong-Längen genauso schnurz sind wie ihnen dieses allseits zu gern praktizierte Einordnen in möglichst passgenaue Genre-Schubladen konsequent am Allerwertesten vorbei geht. Vier hardcore-Heavy Dream Prog-Enthusiasten aus Köln, die sich anno 2016 zur Formation Der neue Planet zusammenschließen mochten, halten seither songtitel-technisch weder mit ihrer Vorliebe zu den absurd komischen Weltraum-Phantasien des Kultautoren Douglas Adams hinterm Berg, noch schrecken sie vor langen Instrumental-Trips zurück, bei denen die Rheinländer Post- und Stoner-Rock mit Einsprengseln von Funk bis Jazz aufpeppen, zudem auf Kraut- und Psychedelic-Rockelemente schwören, aber auch Disco-, Metal-oder Doom-Elemente ins Spiel bringen. Gekonnt wie eh und je serviert, verheißt einem die „Schwerkraft…“-Tracklist sieben must-hear-Offerten, die einen auch beim mehrfach-Hören nicht langweilen.

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