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MoX Soundcheck KW2412.06.2024











Texte: Horst E. Wegener


Rules of this Game: THE DAY WE LOST OUR FEARS (VÖ: 7.6.)
Die Selbstverständlichkeit und Klasse, mit der Rules of this Game ihre auf Englisch gesungenen Texte crossover-tauglich mit Alternative Rock, Electro-Pop, Dance, Hip Hop und Punk unterfüttern, beschert dem Duo aus dem Kölner Umland den Beifall unterschiedlichster Altersgruppen. Den Botschaften auf „The Day we lost our Fears“, der Debütscheibe von Multiinstrumentalistin, Texterin und Sängerin Alessa, die sich mit ihrem Schlagzeug-affinen Mitstreiter Joe bereits 2018 zusammentat, um die lokale Szene zu bereichern, kann man ohnehin generationsübergreifend zustimmen. Beispiel gefällig? Da raunt es in etwa: „Hab niemals Angst davor, zu dir selbst zu stehen, dich auszudrücken und dich selbst zu verwirklichen! Herkunft, Geschlecht und sexuelle Orientierung spielen dabei keine Rolle, denn gegenseitiger Respekt vor der Individualität und den Bedürfnissen eines jeden Menschen gehört zu den Eckpfeilern einer demokratischen Gesellschaft“. Jubel, Trauer, das ganze Leben – verpackt in Tracks, die einem Lust machen, Rules of this Game weiterhin im Auge zu behalten.


Liz Lawrence: PEANUTS (VÖ: 7.6.)
Liz Lawrence, anno 1990 geboren und in der britischen Provinz nahe Birmingham aufgewachsen, hat vor ihrer jetzigen Solokarriere als Singer-Songwriterin zunächst als die eine Hälfte des Electro-Pop-Duos Cash + David und dann als Background-Sängerin des Bombay Bicyle Club auf sich aufmerksam gemacht. Nachdem sie schon zuvor als 19-Jährige vom Label EMI unter Vertrag genommen worden war und sich mit dem Folkpop-Songs, die man ihr dort zuteilen wollte, von Anfang an total unzufrieden fühlte, folgte eine karrierebedingte Achterbahnfahrt, die Liz in Corona-Lockdownzeiten in die alte Heimat heimkehren ließ. Dem anschließenden kreativen Durchhänger ist die talentierte Senkrechtstarterin mit ihrem aktuellen Album „Peanuts“ entgültig entronnen. Da geht es mal nicht um die altbekannten Themen wie Liebe, Beziehungen, Depression, sondern beispielsweise um das mit Händen zu greifende Wohlstandsgefälle zwischen Metropole und Kaff; genialisch aufschlussreich.


Joanna Shaw Taylor: HEAVY SOUL (VÖ: 7.6.)
Als Joanne Shaw Taylor in der Glotze rein zufällig die Blues-Größe Stevie Ray Vaughan auf seiner E-Gitarre spielen sah, verliebte sie sich in die Art, wie er seinem Stratocaster Töne entlockte. Klar war: Solch ein Instrument musste der Teenie ebenfalls haben. Gesagt, getan – und begabt wie Taylor schon früh war, wurde sie mit gerade mal 16 Jahren vom Ex-Eurythmics-Musiker Dave Stewart entdeckt, startete hernach eine beispiellose Karriere, die die blonde Ausnahmegitarristin und Sängerin aufgrund ihrer Blues-Begeisterung irgendwann zwangsläufig mit Koryphäe Joe Bonamassa zusammenbringen musste. Der Musik-Tausendsassa produziert seither ihre Alben, die auf „Heavy Soul“ eine Verschmelzung von zeitgenössischem Soul-Pop mit traditionellen Blues-Wurzeln meistern. Stimmig, gelungen - eine Offenbarung.


JA-13: WORLD RADIO DUB - CHAPTER ONE (VÖ: 7.6.)
Anno 2001 begab es sich, dass Musiker und Reggae-Liebhaber Keith „Dickie“ Finch und der Musik-Manager und Verleger Othman Mukhlis in den renommierten West-Londoner Stanley House Studios mit ´nem gemeinsamen Brainstorming loslegten, was alsbald in eine Serie von Produktionen einmündete, die die Vorlieben dieser beiden Fans von Dub, Retro-Reggae und Weltmusik mehrfach zum Ausdruck brachten. Das Interessante beim in diesem Zusammengang etablierten JA-13-Projekt zeigt sich darin, dass Musiker Finch als Connaisseur der frühen jamaikanischen Mucke hierfür bedeutende Reggaestars der 1960er-Jahre zum Schwerpunktthema „Heroes of Kingston“ zusammentrommelte – deren teils legendäre Tracks einem auch heutzutage noch aus Kinofilmen und Fernsehserien wie „Haiwaii 5-0“ oder „Death in Paradise“ bekannt sein könnten. Eine feurig-unverzichtbare Compilation; da capo!


Sean Koch: MARCHING ON (VÖ: 14.6.)
Sean Koch ist ein sich auf der Gitarre begleitender Indie-Folk-Singer-Songwriter aus Südafrika, dessen „Marching on“-EP-Songs schon allein deshalb hörenswert sind, weil der Herzschmerz-Troubadour so tiefschürfend wie zum Nachdenken anregend über das Erwachsen werden schreibt und über diese universelle Erfahrung, sich bisweilen zwischen den unbeschwerten Tagen der Jugend und der als Last des Älterwerdens empfundenen Aussicht gefangen zu fühlen. Dabei machen Kochs Lyrics einem trotz alledem Mut, dem nächsten Lebenskapitel mit Zuversicht zu begegnen, ohne dabei an jugendlicher Freude und Freiheit einbüßen zu müssen. Unterfüttert mit fesselnden Melodien und tanzbaren Rhythmen wirkt „Marching on“ beruhigend, stimmt uns zugleich fröhlich.

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