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Buch-Tipps

Das Buch "Fliegende Fetzen" vorgestellt von Arne Wachtmann08.07.2020



MoX: Wovon handelt das Buch?
Arne Wachtmann: Die Geschichte ist Teil von Pratchetts „Scheibenwelt“-Romanreihe, die wiederum in verschiedene Kategorien unterteilt ist. „Fliegende Fetzen“ zählt zu den Stadtwachen-Geschichten. Zu Beginn des Buches erfahren wir von folgendem Ereignis: Zwischen den Staaten Klatsch und Ankh-Morpork taucht im Runden Meer eine versunkene Insel auf. Sofort entbrennt ein Streit über dieses neue Fleckchen Land und seine erstmalige Besetzung. Beide Staaten erheben ein Anrecht auf die Insel, sodass die Eskalation eines Krieges droht. Protagonist Mumm, Hauptmann der Stadtwache von Ankh Morpork, der auch in anderen Romanen des Autors eine tragende Rolle spielt, will diesen Krieg unbedingt verhindern.
Ausgangspunkt für das im Roman geschilderte Inselphänomen bildet eine real existierende, historische Begebenheit aus dem 19. Jahrhundert. Aufgrund eines Vulkanausbruches tauchte vor Sizilien eine Insel aus dem Mittelmeer auf, auf die die umliegenden Staaten ebenfalls Besitzansprüche stellten. Allerdings verschwand die Insel nach kurzer Zeit wieder im Mittelmeer.  Innerhalb der Handlung stoßen wir immer wieder auf historische Bezüge und gesellschaftlich relevante Themen wie Rassismus, Nationalismus oder Pazifismus. Da diese aber in ein Fantasy-Setting eingebunden werden, bietet das die Möglichkeit,  sie überspitzt und satirisch darzustellen.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Arne Wachtmann: Klassisch auf dem Papier. Ich lese fast ausschließlich auf dem Papier und besitze keinen E-Book-Reader, obwohl ich so ein Gerät durchaus gut finde. Aufgrund meiner Arbeit lese ich ab und zu relevante E-Books auf dem Smartphone-Display, aber das empfinde ich eher als unangenehm. Ich bin Sammler von diversen Romanreihen und meine Bücher stellen für mich auch eine Art dekorativen Einrichtungsgegenstand dar. Außerdem sind sie für die Raumakustik nützlich.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Arne Wachtmann: Zum Einen schätze ich den Humor von Terry Pratchett sehr. Ich finde seine Bücher unglaublich witzig! Seine Geschichten regen sowohl zum Nachdenken als auch zum Lachen an. Zum Anderen gefällt es mir, wie der Autor immer wieder Bezug auf unsere Realität nimmt, insbesondere bei Themen, die mir persönlich wichtig sind. Sicherlich gibt es auch viele Darstellungen, die man kritisieren könnte. Aber für mich persönlich funktionieren die meisten sehr gut.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Arne Wachtmann: Pratchetts Romane sind für Leser*innen geeignet, die zwar Lust auf Fantasy haben, aber kein klassisches, gängiges Erzzählschema vorfinden wollen. Ich denke, man muss auch in der richtigen Stimmung sein für dieses Buch. Hier klingt englischer Humor an, der in Richtung Monty Python und Douglas Adams geht und sehr überspitzt daherkommt. Meiner Meinung nach funktioniert diese Art von Humor in dem Maße, da sie ein erlösendes Moment bei der Behandlung von schwierigen Themen bereithält.
MoX: Was wissen Sie über den Autor?
Arne Wachtmann: Der britische Schriftsteller Terry Pratchett wurde 1948 geboren und ist 2015 verstorben. Er war ein unglaublich produktiver Autor. Die Mehrzahl seiner Werke ist im Fantasy-Genre zu verorten. Der Roman „Fliegende Fetzen“ erschien 1997 in der englischen Originalausgabe, die deutsche Ausgabe wurde 1999 veröffentlicht. Pratchett verfügte in seinem Testament darüber, dass die Festplatte seines Rechners von einer Dampfwalze überrollt werden solle. Mit dieser kuriosen Verfügung wollte er posthume Veröffentlichungen von unfertigen Büchern verhindern.


Interview und Foto: Dana Hubrich

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