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Über den Dächern von Oldenburg

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So geht es eben auch12.06.2024



Text und Foto: Thea Drexhage

So wird’s in Nordenham nun schon seit 30 Jahren gemacht – die Weiterentwicklung einer Geburtstagsparty und nicht das große Grabschen nach Gewinn. An zwei Tagen im Jahr werden zahlreiche Bands aus Folk- und Punk an die Weser geholt – So hatte auch der Festivalsamstag in diesem Jahr einiges zu bieten. Bei der Eröffnung wurde auch an die Kids aus der Region gedacht. Mit De Breaks, welche man u.a. aus der TV Show The Voice Kids kennt, eröffnete eine junge Band das Programm, die mit ihren Coverversionen diverser Rockklassiker auch die Elterngeneration begeistern kann. Darauf folgt der obligatorische Auftritt des Shanty-Chor Nordenham, der im Prinzip zum Fonsstock gehört, wie die Feuerwehrblaskapelle zu Wacken. Und danach fängt’s dann an zu krachen. Die plattdütschen Punker von De Schkandolmokers eröffnen das erste vorsichtige Circlepit und Bitume aus Oldenburg, die sich Unterstützung vom Shanty Chor Rodenkirchen eingeladen haben, setzen diesen Trend fort. Durch den immer mal wieder einsetzenden Regen, auf den die sehr gelassene Festivalcrew schnell mit Rindenmulch und Stroh auf Wegen und Tanzfläche reagiert, und wahrscheinlich auf dem Kater vom Vortag bleibt’s vor der Bühne noch eine ganze Weile recht luftig. Das ändert sich auch erst gegen Abend, als die britischen Roughneck Riot mit ihrem Folk-Punk die Verstärker ‘ne Nummer lauter drehen. Vor der Bühne entsteht das wohl netteste, rükksichtsvollste Mosh-Pit, dass man sich auf einem Punkfestival vorstellen kann. Alle nehmen Rücksicht, jedes Gesicht strahlt von Ohr zu Ohr, so sollte es doch immer sein. Maid Of Ace, ebenfalls aus England, ziehen das Tempo mit ihrem rauen Punkrock nochmal etwas an, auch im Mosh-Pit wird der Ton rauer, aber nach wie vor friedlich. Und zum großen Finale von Pascow aus dem saarländischen Gimbweiler wird’s dann richtig voll auf dem Gelände. Plötzlich ist jede*r hellwach, tanzt und singt mit – und wer Glück hat, darf am Ende sogar mit der Band die Bühne teilen. Ein gelungener Abschluss für ein angenehm friedliches, familiäres Festival hier in der Region – lediglich der politische Aspekt eines Punkfestivals, gerade in Anbetracht der einen Tag später stattfindenden Europawahl, kam seitens der Künstler*innen etwas kurz.

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