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Ich glaube wer teilt, hat doppelt so viel19.12.2023



Text und Foto: Thea Drexhage

Als Vorsitzender des Vereins Up-To-Help E.V. dessen Schirmherr der niedersächsische Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung Olaf Lies ist, versucht Butzin Möglichkeiten für jene zu schaffen, die unverschuldet in Not geraten sind. So wird, wie bereits im letzten Jahr, im VW-Autohaus Braasch ein großes Weihnachtsessen für Menschen ohne Obdach oder Menschen, die sonst an Heiligabend allein wären, gemeinsam mit den Oldenburger Straßenengeln veranstaltet. „Dabei liegt die größte Herausforderung darin, dass der Mensch, der zu uns kommt, sich oft für seine Situation schämt. Ob nun der Rentner, der durch die Inflation noch weniger Geld hat und sich schämt, an einem Tisch zu sitzen, wo er das Essen nicht bezahlt, oder die Menschen ohne Obdach. Alle haben eine Geschichte, die vielleicht gerade auch an Heiligabend wieder hochkommt. Aber niemand hat es verdient, dass wir uns ein Urteil darüber bilden und noch weniger, allein zu sein.“, erklärt Ralph Butzin. Das Interesse an seinem Gegenüber begleitet ihn schon seit seiner Kindheit und zieht sich hin in die Gegenwart: „Groß geworden bin ich in einer katholischen Einrichtung und konnte eine gute Schulbildung und ein gutes Werteverständnis genießen. Zuletzt war ich als Offizier auf einem Kreuzfahrtschiff und es erdet einen ganz schön, wenn man auf der einen Seite den Überfluss sieht und auf der anderen die Menschen, die nicht mal Brot haben.“ Einer seiner letzten Einsätze führte ihn zum Beispiel nach Agadir. Ralph Butzin, der neben Arbeit und Engagement seinen Ausgleich im Sport findet, erkundete die Region mit dem Rad und musste erkennen, dass nur 2km hinter den luxuriösen Neubaugebieten am Strand schon wieder die totale Armut herrscht. Und im kleineren Rahmen lässt sich das eben auch auf Oldenburg zurückführen, weshalb er zukünftig wieder mehr in seiner Stadt, in der er seit seinem 18 Lebensjahr lebt, einsetzen möchte. „Ich habe z.B. gehört, dass unsere Bahnhofsmission hier in Oldenburg unter Einsparungen steht und daran habe ich wieder gemerkt, wie wichtig es ist, vor Ort zu wirken.“, so Butzin. Beruflich hat es den 53-Jährigen schon durch viele Stationen geführt. Von der Sozialarbeit in Hatten, wo er 2021 auch als Bürgermeisterkandidat antrat, über die Gründung der National Cycling Academy für Indoor-Cycling, bis hin zu führenden Positionen bei einer großen Elektromarktkette hatten seine Aufgaben allerdings immer eines gemeinsam: die Arbeit mit Menschen. Und so nutzt er seine auf diesem Weg erlangten und ganz verschiedenen Kompetenzen, um an die Gemeinde zurückzugeben. Neben „Weihnachten für alle“ engagiert sich der Up-To-Help E.v. auch für Bildungschancen. Mit der Spendenfinanzierten „School in Motion“ wird für Kinder sowie Erwachsene die Möglichkeit geschaffen, außerschulisch Deutsch zu lernen, um bessere Chancen auf dem Arbeits- und Bildungsmarkt zu haben. Dieses Projekt noch weiter voranzutreiben, steht derweil weit oben auf der Agenda des Mannes, für den Stillstand absolut keine Option zu sein scheint.

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