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„Mir geht es um Leidenschaft und Intensität”30.07.2023



MoX: Sie sind ja aus dem Südosten Niedersachsens in den Nordwesten gezogen. Erzählen Sie kurz, woher Sie genau kommen, und wie Ihr beruflich-sportlicher Werdegang bisher war.

Benjamin Duda: Nun, ich bin zwar in Peine geboren, aber meine Eltern sind kurz vor meiner Geburt aus Katowice in Polen nach Deutschland übergesiedelt. Ich bin also in Peine aufgewachsen und ich fühle mich tatsächlich als Niedersachse mit einem polnischen Hintergrund. Beim VfB Peine begann im zarten Alter von 14 Jahren meine Trainerlaufbahn. Ich erkannte schnell, dass es meine Leidenschaft ist, Kinder, Jugendliche und inzwischen auch Erwachsene für Ziele im Fußball zu begeistern. Daraus folgte für mich ein Sport-Studium an der Uni Hildesheim. Mit Ende des Studiums wurde ich Trainer im Nachwuchsleistungszentrum bei Eintracht Braunschweig, die damals gerade von der 3. in die 2. Liga aufgestiegen sind und daher verpflichtet waren, hauptamtliche Stellen im Nachwuchsbereich zu schaffen. Von 2011 an habe ich dort 8 Jahre lang die U17 von Eintracht betreut, eine für mich sehr wichtige Zeit. 2019 wechselte ich dann in den Männerbereich und wurde Trainer beim VFV Hildesheim, mit dem ich von der Oberliga in die Regionalliga aufstieg. Anschließend ging es 2021 über Halberstadt zum Berliner AK.

MoX: Sie haben in der Zeit auch die UEFA Pro-Lizenz gemacht. Sie könnten also auch eine Bundesligamannschaft trainieren.

Benjamin Duda: Tatsächlich habe ich die Fußballlehrerausbildung des DFB in diesem Jahr am 6. April erfolgreich abgeschlosssen.

MoX: Ihre bisher erfolgreichste Zeit war in Hildesheim?

Benjamin Duda: Hildesheim war ein sehr guter Einstieg. Wir sind dort Oberligameister geworden, in die Regionalliga aufgestiegen und haben im ersten Jahr auch den Klassenerhalt geschafft. Dort entstand auch mein Wunsch, Profitrainer zu werden.

MoX: Nach Hildesheim und Halberstadt kamen dann die etwas schwereren Zeiten beim Berliner AK?

Benjamin Duda: Nach 6 Monaten in Halberstadt bekam ich das Angebot, den Berliner AK zu trainieren. Das war für mich eine tolle Sache, in der 4. Liga einen sehr ambitionierten Club zu trainieren. Anders als in Hildesheim, einem familiären Feierabendclub, waren die Erwartungen in Berlin deutlich größer und das Umfeld professioneller. Auch die finanziellen Mittel waren deutlich größer, immerhin war ich dort hauptamtlicher Trainer. Aber die Leistungsdichte in der starken Regionalliga Nordost ist wesentlich größer als in der Oberliga, und in der Stadt Berlin tobt ein ganz anderes Leben als in Peine oder Hildesheim. Auch die Ansprüche an mich als Trainer waren im Vergleich erheblich größer. Wenn also auf dem ersten Blick die Zeit dort nicht so erfolgreich scheint, so war sie für mich enorm wertvoll und lehrreich.

MoX: Und nun der VfB, Absteiger aus der 3. Liga. Viele Leistungsträger sind gegangen und viele neue Spieler gekommen. Das klingt nach einer schweren Aufgabe.

Benjamin Duda: Nun, wir haben aber auch 15 Spieler gehalten, von denen 10 Spieler regelmäßig Drittliga-Einsätze hatten. Es ist also eine gute Basis da, und dazu haben wir Neuzugänge, die uns gut verstärken. Darüber hinaus möchten wir personell noch etwas machen und da hat die Offensive Priorität.

MoX: Der VfB hat in der letzten Saison, wenn der Gegener es zuließ, oft einen erfrischenden Offensiv-Fußball gespielt. Sie bevorzugen ein 4-2-3-1-System (transfermarkt.de). Lassen Sie also etwas defensiver spielen?

Benjamin Duda: Nein, auch mit mir wird die Mannschaft einen frischen, aggressiven Fußball spielen. Mit einem 4-2-3-1-System kann man selbstverständlich offensiv spielen. Dabei halte ich die Systemfrage für etwas überbewertet. Ich werde also die Mannschaft nicht komplett auf links drehen. Mir geht es mehr um Intensität und Leidenschaft. Im Fußball muss meiner Meinung nach auch gearbeitet werden. Die Fans sollen sehen, dass wir uns für sie zerreissen. Trotzdem wollen wir auch spielerisch überzeugen. Die Mannschaft muss gut zusammen spielen, konzentriert angreifen, und gut abgestimmt verteidigen. Kurz gesagt: Fleißiger Arbeiterfußball kombiniert mit einem guten Teamgeist.

MoX: Die Mannschaft aus Havelse, aber auch die vom VfB Lübeck sind nach dem Aufstieg, genau wie der VfB Oldenburg direkt wieder abgestiegen. Ist die Regionalliga Nord schwächer als die Ligen in Bayern oder Nordrhein-Westfalen?

Benjamin Duda: Es gibt auch im Norden leistungsstarke Clubs. Aber die Leistungsdichte, auch die Vereinsdichte ist im Westen schon erheblich größer als im Norden. Auch der Vergleich mit den Clubs der Regionaliga Nordost zeigt, dass in der Regionalliga Nord noch etwas Luft nach oben ist, was die Professionalität bei so manchem Regionalliga-Club betrifft. Der VfB Oldenburg hat da unter Michael Weinberg und Sebastian Schachten große Schritte nach vorne gemacht. Sie haben den Verein profesionell aufgestellt und Strukturen geschaffen, die eben auch drittligatauglich sind.

MoX: Nun ist ja ein Hauptkonkurrent der Oldenburger, der SV Meppen, auch in die Regionalliga abgestiegen. Wer sind für Sie die stärksten Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft?

Benjamin Duda: Es werden vermutlich sechs Mannschaften um die Meisterschaft spielen. Gleich vorneweg möchte ich da Drochtersen-Assel nennen, eine eingespielte Mannschaft, die sich toll verstärkt hat. Ähnliches gilt für den TSV Havelse und Weiche Flensburg. Stark aufspielen wird auch die zweite Mannschaft von Hannover 96. Und selbstverständlich wird auch der SV Meppen versuchen, die Meisterschaft zu gewinnen.

MoX: Aus Ihrer Heimatregion spielt zur Zeit kein Verein in der Regionalliga Nord. Gibt es trotzdem eine Begegnung, die für Sie eine persönliche Note hat?

Benjamin Duda: Nein, in der Regionalliga Nord gibt es da keine Mannschaft, auf die das zutreffen könnte. Bekanntlich spielt ja der VFV Hildesheim wieder in der Oberliga. Interessant wäre ein Freundschaftsspiel gegen GKS Katowice, dem bedeutensten Fußball-Club der Heimatstadt meiner Eltern.

MoX: Jetzt mal weg vom Fußball. Haben Sie als Neu-Oldenburger schon ein Fahrrad?

Benjamin Duda: Nein, aber ich brauche tatsächlich eins. Die Anschaffung ist eine meiner nächsten Aufgaben.

MoX: Und sonst, gut in Oldenburg angekommen?

Benjamin Duda: Ja, auf jeden Fall. Die Stadt gefällt mir gut. Sie ist sehr facettenreich, die Menschen sind freundlich und der Stadtteil Eversten, in dem ich wohne, ist wirklich lebenswert.

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