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Literarischer Advent23.11.2022



Text und Foto: Britta Lübbers
Denn das Konzept der Reihe, die seit 2017 vom Literaturhaus Oldenburg veranstaltet wird, ist es, gegen die Kurzlebigkeit des Buchmarktes auf die beständige Qualität Neuerscheinungen vorzustellen, werden Autorinnen und Autoren in Erinnerung gerufen, die dabei sind, in Vergessenimmer auch einen Gast aus dem Kulturbereich ein. Diesmal fiel der zur Neuen Frankfurter von Werken zu verweisen. Statt heit zu geraten. Eilert und Modick fungieren hier als Bewahrer. Für ihr Gespräch laden sie die Wahl also auf den gebürtigen Oldenburger Bernd Eilert, Schule zählt und die Satirezeitschrift Titanic mitgegründet hat.
Der vor dem Vergessen zu rettende Italo Svevo, der eigentlich Ettore Schmitz hieß, wurde 1861 als Kaufmannssohn in Triest geboren. Seine Vorfahren waren deutschsprachige Juden. Svevo wuchs in der Nähe von Würzburg auf. Viele Jahre arbeitete er bei einer Bank, bevor er Geschäftsführer der Firma seines Schwiegervaters wurde. In Triest war James Joyce sein Englischlehrer. Er ermutigte Svevo, dessen Leidenschaft dem Schreiben galt, sich verstärkt der Literatur zu widmen. Italo Svevo verfasste drei Romane, zwölf Theaterstücke und zahlreiche Erzählungen. 1928 starb er an den Folgen eines Autounfalls. Als einer der ersten Autoren hat er den modernen Menschen mit all seinen Widersprüchen als literarische Figur etabliert. Noch bevor die Psychoanalyse durch Freud ihren Durchbruch hatte, stellte Svevo die vermeintlich banale Existenz des Durchschnittsmenschen in den Mittelpunkt seines Werks. Heute gilt er neben seinem Ziehvater Joyce, neben Proust, Kafka und Musil als bahnbrechender Erzähler der Weltliteratur. In seinen Tagebüchern findet sich ein schöner Satz, der die traurige Ironie, die seine Werke durchzieht, beispielhaft verdeutlicht: „Ich verstehe nicht, wie mir in meinem törichten Leben etwas so Ernstes wie das Alter zustoßen konnte.“
Im zweiten Teil des Abends empfehlen Bernd Eilert, Klaus Modick und Jochen Schimmang je ein Buch eigener Wahl. Beginn der Veranstaltung ist um 19.30 Uhr. Die Reihe „Literarischer Advent“ wird durch die Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg gefördert.

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