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Eine bessere Welt für alle...
Seedy Saidykhan ist in Oldenburg angekommen17.10.2021



„Es war sehr langweilig dort, daher sind wir immer mit dem Rad nach Oldenburg gefahren. Ich konnte dort auch meine Kompetenzen nicht zeigen.“ Doch um als Migrant einfach den Aufenthaltsort zu wechseln, braucht es triftige Gründe. Zum Glück ist Oldenburg voller Möglichkeiten, sodass sich Seedy Saidykhan schnell einbringen konnte und das in den verschiedensten Feldern. Bei der Citypost absolvierte er nach seinem nachgeholten Schulabschluss eine Ausbildung im Kurier- und Expressgeschäft und überlegt, diese zum Kurierkaufmann auszuweiten. Während er diese Arbeit sehr schätzt, liegt seine zweite große Leidenschaft vor allem in der Arbeit mit seinen Mitmenschen. Beim Lokalsender Oeins nutzt Seedy seine Radioerfahrungen aus Gambia für seine eigene Show, um Menschen mit Migrationshintergrund eine Plattform zu bieten und sich im Gespräch den Oldenburger*innen vorzustellen. Für Seedy Saidykhan ist Integration nämlich keine Einbahnstraße. “Ich muss versuchen, deutsche Kultur zu kennen und den Regeln zu folgen. Die Menschen, Regeln und Kultur zu akzeptieren. Und das bedeutet aber auch, dass die Deutschen mich auch akzeptieren müssen, egal ob ich Muslim oder Christ oder was auch immer bin. Damit wir gut miteinander leben können. Das hat mit Vielfalt zu tun.“ Und obwohl Oldenburg eine aufgeschlossene und offene Stadt ist, gibt es auch hier noch Luft nach oben. In Bremen engagiert sich Saidykhan außerdem in einer Beratungsstelle für Geflüchtete. „Menschen zu helfen, gibt mir ein sehr gutes Gefühl“, erklärt er. Durch seine eigenen Erfahrungen fällt es ihm leicht, sich in die Hilfesuchenden zu versetzen und begleitet sie außerdem bei Amtsgängen oder unterstützt bei bürokratischen Abläufen, Bewerbungen und anderem Papierkram. Auch für Oldenburg würde er sich wünschen, dass mehr solcher Stellen eingerichtet werden würden, damit Migranten mehr Anlaufstellen und sichere Räume hätten. „Die Stadt muss mit erfahrenen Leuten wie uns, die selbst einen migrantischen Hintergrund haben, zusammenarbeiten. Nicht nur Leute, die sagen: ich bin Sozialarbeiter. Manchmal müssen die das auch mixen. Es gibt so viele Dinge, die können die Sozialarbeiter nicht.“ Sozialarbeit als weiteres Ausbildungsgebiet ist für Seedy ebenfalls denkbar. Außerdem ist er Gründer der Plattform „We Migrants“, ein Herzensprojekt, dass dabei helfen soll, den Austausch von Geflüchteten untereinander zu stärken. Es klingt, als würde er am liebsten 1000 Dinge auf einmal machen. Auch vor Aktivismus scheut er nicht zurück, ganz egal ob Fridays For Future oder United Against Racism. Saidykhan wünscht sich eine bessere und gerechtere Welt für alle und um diese zu erreichen, gilt es eben, nicht nur mit dem Finger zu zeigen, sondern sich selbst zu engagieren.  Aber manchmal muss man eben auch weg von all den schweren Themen. Dafür hat Saidykhan viele Möglichkeiten. „Ich bin ein Mensch, der zu viele Hobbies hat. Leute glauben mir nie, wie ich das schaffen kann, aber ich plane sehr gut und habe bis jetzt noch kein Problem damit.“ Zu diesen Hobbies gehören vor allem sportliche Aktivitäten. Fußball im Verein, Laufen oder Radfahren. „Ich brauche den Sport, um mal keinen Stress und Input zu haben und mich zu erholen.“, erklärt er. Aber auch mit Freunden unterwegs zu sein, feiern oder Kaffee trinken zu gehen bereiten ihm große Freude. Oder das Unterwegs sein für Workshops oder einfach, um anderen die Region zu zeigen – und da wäre es dann schon wieder, das Engagement…


Text und Foto: Thea Drexhage

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