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Bandportrait: Bosch05.10.2021



Wenn man ihren Namen googelt, landet man unweigerlich beim Komplettprogramm des Haus- und Handwerkergeräteherstellers, egal ob man die Punkte setzt oder nicht. Was natürlich reiner Zufall ist. Der Name, so Sänger Max, wurde nur aufgrund seines guten Klangs gewählt. Jeglicher Zusammenhang mit der kühlen Kälte mechanischer Präzision und Härte des Namensvetters ist komplett willkürlich. Darum lohnt es sich nicht, sich weitere Gedanken über vielleicht passende Assoziationen zu machen.  
Die Wilhelmshavener Metal-Individualisten waren die letzten zwei Jahre fleißig, haben allen Corona-Beschränkungen zum Trotz geschafft, ihre neuen Ideen in Songs umzuwandeln und für eine neue Liedersammlung fertigzuschrauben. Sogar aufgenommen ist das dreckige Dutzend, eine Veröffentlichung steht indes noch nicht an. „Unser Vertrag ist ausgelaufen, das heißt wir sind nicht mehr gebunden und sondieren gerade, wie und wo wir landen wollen“, erklärt Bassist Äxl die Gelassenheit. Ein Name stehe auch noch nicht fest, aber man sei sich und dem alten Sound treu geblieben, konnte die Trademarks erhalten und sei extrem stolz auf den neuen Abwechslungsreichtum: „Das reicht wieder von schnellem Powersound bis zu für unsere Verhältnisse langsameren Songs“, bleibt Äxl allerdings noch eher vage. „Wir haben uns alle eingebracht; bei der Musik sowieso, aber auch an den Texten haben wir teilweise zusammen gefeilt.“  
Vor weit mehr als zwanzig Jahren begann das Projekt B.O.S.C.H., seinerzeit noch als Zweimann-Projekt neben den bestehenden, anderen Bands. Schon damals war es die Idee, mit Elektronik und harten Sounds zu experimentieren, sie zu kombinieren und gemeinsam weiterzuentwickeln. „Erst mit der Zeit ist daraus eine Band entstanden, anfangs auch noch mit teilweise anderen Leuten. Wir sind erstmal damit rungetingelt, haben 2010 die erste CD veröffentlicht und als dann Äxl dazu kam, wurde das eine feste Band“, erzählt Max. Und auch wenn immer weiter am Sound gefeilt wurde, an ihrer Mischung haben sie festgehalten. Und an der Grundidee: „Das muss ballern! Stampfen! Und in den Magen gehen!“, ereifert sich Äxl. „Deswegen würden wir auch nie ein Unplugged Konzert machen. Oder bestuhlt. Das ist wertlos. Diese Kraft aus Metal und Punk braucht Action und Bewegung. Deswegen darf das auch gar nicht so steril und sauber sein, das muss immer ne Schippe Dreck haben.“
Nenn´ es Industrial oder Neue Deutsche Härte, eine gewisse Nähe zu Rammstein kann nicht verleugnet werden. „Dieser Vergleich kommt ja automatisch, wenn man deutsch singt, aber wir waren schon immer noch härter als die. Wir haben halt diese Thrash-Elemente“, erläutert Max. „Das liegt an unseren Einflüssen – die vier Musiker haben einen komplett verschiedenen Background und das ist das Positive an uns. Und daraus machen wir, was wir wollen und wozu wir Lust haben.“ Mit Erfolg, was man schon an der langen Historie ablesen kann. Und an Supportshows für u.a. Oomph. „Das war schon echt cool, aber im Prinzip ist jeder Gig ein Highlight“, sagt Äxl entschlossen. Und muss dann doch noch eine Episode zum Besten geben: „Da war mal dieser Filmdreh für „Fahr zur Hölle, Gott“ mit u.a. Martin Semmelrogge, wo wir im Hintergrund im Schlosshof spielen und in einer anderen Szene als Statisten auftreten. Letztlich haben sie die Liveszenen rausgeschnitten und der Film ist nur als DVD erschienen. Definitiv der schlechteste Film aller Zeiten, aber Mann!, war das ein spannender Tag für uns!“
Spannend für die Band und für ihr Publikum wird es demnächst gleich zweimal: Bei den anstehenden Konzerten wird die Band nämlich natürlich auch neue Songs vorstellen.  
Am 8.10. im Cadillac, OL und am 10.12. im Kling Klang, WHV.

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