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Gesucht und gefunden29.06.2021



Text und Foto: Ralf Koch

Und da er nicht nur selbst das Lehramtsstudium an der Uni Oldenburg begonnen und erfolgreich abgebrochen hat, sondern mit seinem Songwriting-Partner Simon auch mit bestem Beispiel vorangeht, gibt es wenig Grund, an seinen Worten zu zweifeln. Dabei lag es wohl in erster Linie am außergewöhnlichen Talent der beiden, dass ihr gemeinsames Projekt vom Start weg durch die Decke ging. Bereits zu Studienzeiten gewannen sie ihren ersten Preis und räumten im Anschluss alles Weitere ab, was man gewinnen konnte. Da meckern auch die Eltern nicht mehr, wenn es mit dem Studium nicht mehr weitergeht. „Die hatten auch hinreichend Zeit, das auf sich wirken zu lassen. Die saßen bei der Preisverleihung schon im Publikum und haben eingesehen, dass das nicht der falsche Weg ist. Und spätestens, wenn die Kinder dann abends im Fernsehprogramm laufen, sind die letzten Zweifel wohl ausgeräumt.“
Gut zehn Jahre, fünf Alben und 5 Programme später wollten sie eigentlich seit 2 Jahren mit ihrem aktuellen Programm „Alles wird gut“ unterwegs sein, was aus den bekannten Gründen mit leichten Problemen und Unterbrechungen verbunden war. Das dazugehörige Album ist trotzdem noch nicht fertig. „Wir sind dabei, aber das ist bei uns ein Langzeitprojekt, u.a. weil wir sehr soundverliebt sind. Wir sind auch nicht so pfiffig, dass wir das Album dabei haben, wenn wir damit auf Tour gehen, uns ist es wichtiger, dass wir das auch in 10 Jahren noch gerne hören“, erklärt Jan ihren Ansatz. Der hat den Vorteil, dass die Songs über das Live-Spielen ihr optimales Arrangement gefunden haben. Drei Jahre sind dabei mittlerweile der Rhythmus, „in dem wir für ein Programm Anfragen bekommen und ausgebucht sind. Dann ist meistens auch für uns der Punkt, dass wir uns sagen, jetzt muss auch mal etwas Neues her.“ Anfragen, die aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen. Fest verwurzelt in der Liedermacherszene als dem Bereich, aus dem sie kommen und sich immer wohl gefühlt haben, hat auch die Kabarett- und Comedyszene das Duo für sich entdeckt. „Und wir hatten sogar schon Folkfestivals, wo wir hinterher gehört haben, dass wir eben erfrischend  anders wären.“ Was teils an den Dingen liegt, die Jan zwischendurch erzählt, v.a. aber an den Texten der Songs, die oft ein kabarettistisches Element beinhalten. „Natürlich reizt es mich, die Leute zum Lachen zu bringen. Aber auch zum Weinen. Eigene Emotionen auf die Bühne zu bringen und damit Emotionen zu erzeugen.“ Trotzdem ist und bleibt es die Musik, die zwei zusammenschweißt. „Der Zusammenklang, der Reiz, dass es toll klingt, wenn wir zusammen kommen – das treibt uns beide immer wieder neu an. Da gibt es nichts Schöneres, als das, was wir mit unserer Musik zum Klingen bringen können – wir haben uns gesucht und gefunden.“
Diese jetzt endlich wieder auf die Bühne bringen zu können, bringt Hoffnung. „Aber wir fahren in den nächsten Monaten kreuz und quer durch die Republik und holen die Konzerte nach, aber nicht in der sinnvollen Reihenfolge, in der sie mal geplant waren. Aber wir wollten auch nicht diejenigen sein, die sagen, so können wir das nicht machen, dabei verdienen wir ja nichts. Finanziell wird das schwierig, und wir sind schon darauf angewiesen, dass Leute kommen und wir das gemeinsam wieder auffangen.  Wir können nicht einfach da wieder anfangen, wo wir aufgehört haben.“

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