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Nicht vergessen werden11.11.2020



Bereits seit den 80er-Jahren ist Jens Hudemann aka Stenz musikalisch aktiv. Vor fünf Jahren erschien die erste Solo-EP „Vitality“ mit persönlichen Songs, die der Sänger und Gitarrist mit anderen teilen wollte. Im Jahr 2019 legte Stenz dann ein fulminantes Album auf, das es ihm schließlich ermöglichte auf dem Oldenburger Kultursommer zu spielen. Doch das Jahr 2020 durchkreuzte dann so ziemlich alle Pläne des Musikers.

„Über die Jahre ist es erstaunlich gut gelaufen, mit Livegigs, erwartet hatte ich das gar nicht so, als ich damals angefangen habe“, blickt Stenz auf die letzten Jahre zurück. Als Solokünstler bespielte er mit seinen Songs im New Folk Stil so einige Bühnen im Norden. Irgendwann wurde jedoch Mitch Hillford, bekannt als Produzent und vor allem als Frontmann und Gitarrist der Mitch Hillford Front, auf Stenz aufmerksam. „Der sagte, das sind ja schöne Songideen, aber nimm sie doch mal richtig auf.“ Hillford nahm sich dann ein paar Stücke von Stenz vor und begann diesen ein neues Gewand zu verpassen. „Je öfter ich das dann gehört habe, dachte ich: Das ist spannend und unglaublich gut.“ Die musikalische Zusammenarbeit intensiviert sich und dann war klar, die Songs müssen auf ein Album. Also geht es ins Studio und eine aufwendige Produktion beginnt. „Es war klar, dass das nicht als low Budget Ding funktionieren würde und wir haben dann ein Crowdfunding-Projekt gestartet.“ Ende 2018 wird eine Kampagne auf Startnext gestartet und ein Großteil der Produktionskosten konnte eingenommen werden. „Das war sehr beeindruckend und dann war klar, jetzt können wir loslegen.“ Für die Aufnahmen kann in der Folge Simon Oslender gewonnen werden, der als Hammondorgelspieler bereits mit Nils Landgren, Wolfgang Haffner oder Max Mutzke zusammengearbeitet hat.
Als dann das fertige Album „Closer to me“ im Jahr 2019 erscheint, ist nicht nur der Künstler begeistert, sondern auch so mancher Rezensent. „Danach kam dann die Bookingakquise, die sehr anstrengend war.“ Erstmal wurde das Album aber in der Flänzburch vorgestellt, mit Simon Oslender. „Die Band ist nach wie vor in Kontakt und wenn sie Zeit haben, dann unterstützen sie mich Live weiterhin.“ Auf einmal war Stenz im Jahr 2019 etwas ganz anderes, als noch im Jahr 2015. „Ich musste mich wirklich permanent kneifen, um zu verstehen, was für qualitative hochwertige Musiker auf der Bühne stehen und ich darf dabei sein.“ Highlight das Jahres war dann natürlich der Auftritt von Stenz und Band auf dem Kultursommer. „Ich habe Andy Holtz angerufen, eigentlich viel zu spät und ihm dann später ein paar Songs per Mail geschickt.“ Obwohl das Programm eigentlich schon stand, hört Andy Holtz in die Songs rein und ist offenbar begeistert. „Eine Woche später schickt er mir eine Mail und sichert uns einen Slot zu, wenn ich denn meine Band zusammentrommeln kann.“ Das funktioniert und die Musiker finden sich in Oldenburg ein. „Das war natürlich ein absoluter Traum. Ich habe gelernt, dieses wunderbare Jahr für mich zu feiern und daraus ein Fotoalbum zu machen.“ So gut wie 2019 lief, so schlecht lief dann das Jahr 2020 und damit dürfte es Stenz nicht anders ergangen sein, als vielen Musiker*innen. „Ich glaube mit diesem Gefühl, dass man auf einmal gar nicht mehr angefragt wird und wahrgenommen wird, damit bin ich nicht alleine. Viele haben einfach eine große Angst vergessen zu werden.“ Die Folgen, dass Kunst und Kultur fehlen werde man natürlich dann spüren, wenn die Pandemie vorbei ist. „Irgendwie erfüllt mich das schon mit Frust, obwohl ich ja immer gesagt habe, dass ich die Musik nur für mich mache.“ Dennoch stand Stenz auch in diesem Jahr nicht still. Gemeinsam mit dem Fotografen Johannes „Jo“ Bichmann sollte im April ein Livevideo entstehen – Corona durchkreuzte auch diese Pläne. Doch nach dem Motto „Jetzt erst recht“ holte das Duo die Idee nach. Ein Zeichen des Optimismus in eher dunklen Zeiten.

                                                           Text : Christoph Kienemann

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