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Portrait
Immer wieder etwas Neues: Silas  Dulle, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger11.02.2020



Text und Foto: Dana Hubrich

Ruhig bleiben und mit einem ausgeklügelten Plan herangehen – die Strategie des noch jungen Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers Silas Dulle ist auch gleichzeitig Kennzeichen seines Wesens. Der 21 Jährige aus Zetel strahlt eine sehr einnehmende, innere Ruhe aus. Doch Silas Augen fokussieren das Gegenüber genau und weichen nie ab. In seinem Beruf kommt es eben auf Genauigkeit, höchste Konzentration und vorausschauendes Denken an.
Bisher hat der junge Fliesenleger aus Zetel eine erfolgreiche Laufbahn als Geselle hingelegt: Im Oktober des vergangenen Jahres kam die Ehrung zum Kammersieger im Rahmen des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks, im November erfolgte die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in den Bauberufen „im Bau ABC“ in Rostrup in Bad Zwischenahn, wo er den beeindruckenden Titel „Fliesenleger Deutschlands 2019“ einheimste. Im Dezember letzten Jahres konnte er im bundesweiten Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks in Wiesbaden den Bundessieger für sich verbuchen. „Bei den Wettbewerben bin ich immer ruhig geblieben. Zunächst galt es, ein Gefühl für die Materialien zu bekommen, also wie ich beispielsweise die Fliesen am besten verarbeiten kann.“
Hauptbestandteil seiner Arbeit ist das Verlegen von Fliesen und Platten sowie das  Verkleiden von Wänden, Böden und Fassaden. Seine Ausbildung schloss Silas Dulle bei dem Fliesenlegermeister Henning Sauer ab. In der Vareler Firma werden zumeist Sanierungen im Innenbereich, vorzugsweise in Bädern, vorgenommen. Hier gilt es , die neuen an die alten Substanzen anzupassen. „Wenn wir bei dem jeweiligen Kunden ankommen, richten wir erst einmal die Baustelle ein und sprechen das ganze Projekt durch. Dem gehen Materialberechnungen voraus. Wichtig ist auch das Absprechen mit den unterschiedlichen Gewerken, die an dem Projekt beteiligt sind. Danach beginnen wir mit den Vorarbeiten.“ Im Zuge dessen bearbeiten Silas und seine Kollegen den Untergrund und bauen Dämm- und Sperrschichten ein. „Im Anschluss fangen wir mit dem Verlegen an.“ Das geschieht mit Mörteln und Spezialklebern, des Weiteren werden Fugen aufgefüllt. Die Fliesen und Platten müssen hierbei passgenau eingeteilt und ordentlich verlegt werden. Dabei spielt die Sorgfalt eine wichtige Rolle. „Ansonsten sind Räumliches Denken, Ideenreichtum, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit aber auch Freundlichkeit wichtige Kompetenzen für den Beruf“, wie der junge Fliesenleger angibt. Im Verlauf seiner Erläuterungen erwähnt er immer wieder die Abwechslung, die ihm in seinem beruflichen Alltag begegnet. „Ich werde mit unterschiedlichen Projekten konfrontiert. Von Zeit zu Zeit ändern sich die Räumlichkeiten und die Materialien. Gerade die Arbeiten am Altbau sind etwas ganz Besonderes. “ Wie die Projekte, so wechseln sich auch die Werkzeuge ab: „Typische Werkzeuge sind unter anderem der Fliesenschneider, der Winkelschleifer, Fliesenlegerkellen und Wasserwaagen, die zum Vorbereiten und Verfliesen von Untergründen dienen.“ Alles in allem sind es die Herausforderungen, die den Beruf für Silas so attraktiv machen. Aber auch für Andere, wie er findet. „Man wird ziemlich früh selbstständig, zumindest war das bei mir so. In der Ausbildungszeit konnte ich schon an meinen eigenen Projekten arbeiten.“ Momentan verbringt Silas seinen Alltag wieder in der Schule. Denn er befindet sich in der Weiterbildung zum Meister. „Zurzeit mache ich Teil 3 der Weiterbildung. Dieser Schulblock geht über sechs Wochen am Stück.“ Dort werden dem zielstrebigen Gesellen  Grundlagen und vertiefendes Wissen in den Bereichen Kalkulation, Betriebsführung und Rechtswesen vermittelt. „Das ist schon insgesamt ziemlich viel, was wir für die Meisterprüfung wissen müssen. Aber dafür lerne ich immer wieder etwas Neues“, wie der wissenshungrige Silas mit einem leichten Lächeln anmerkt. Sein nächstes Ziel ist die Europameisterschaft im österreichischen Graz. „Ich bin jetzt im Nationalteam von den Fliesenlegern und ab März beginnt das Training. Ende April entscheidet sich in einem Ausscheidungswettbewerb, wer nach Graz fahren darf.“

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