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Knotenpunkt: Wie geht es mit dem Oldenburger Hauptbahnhof weiter08.01.2020



Text | Christoph Kienemann

Täglich nutzen den Oldenburger Hauptbahnhof ca. 20.000 – 25.000 Reisende. Jeden Tag erreichen den Bahnhof 350 Züge. Den angeschlossenen ZOB nutzen zusätzlich weitere 5.000 Reisende täglich. Der Hauptbahnhof ist damit einer der zentralen Verkehrsknotenpunkte in der Stadt. Geht es nach der Politik, dann sollen die Zahlen derjenigen, die den Hauptbahnhof nutzen, sogar noch steigen, denn der Hauptbahnhof spielt in zukünftigen Verkehrskonzepten eine zentrale Rolle. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) plant in ihrem Zielkonzept 2022+ einen Ausbau des Angebotes im Schienenverkehr in Oldenburg. So soll beispielsweise eine neue Linie der Regio-S-Bahn Oldenburg und Bremen verbinden und insbesondere den Haltepunkt Wechloy aufwerten. Insgesamt will die LNVG das Angebot um 50% erhöhen, allerdings müssten hierfür nicht nur 16 neue Züge beschafft werden, sondern auch die Infrastruktur im Bahnhof ausgebaut werden.
Einerseits betrifft dies den Streckenausbau zwischen Wilhelmshaven und Oldenburg, andererseits soll eine weitere Beifahranlage am Hauptbahnhof Oldenburg geschaffen werden, die die Kupplung von zwei Zugteilen ermöglichen soll. Derzeit führt die Elektrifizierung der Strecke zwischen Wilhelmshaven und Oldenburg bereits zu Verspätungen und Einschränkungen für Fahrgäste. In Zukunft könnten mehr Pendler*innen und mehr Baumaßnahmen kollidieren.
Wie geht es jedoch mit der Gleishalle und dem Bahnhofsgebäude weiter? Als einziger Bahnhof Niedersachsens besitzt der Oldenburger Hauptbahnhof noch eine Gleishalle. Die Stahlkonstruktion wurde 1915 errichtet und war ursprünglich mit Glaselementen im Dach ausgeführt. Allerdings wurde in den 200er-Jahren festgestellt, dass die Stützen der Gleishalle in den Boden einsinken. Als erste Maßnahme zum Erhalt der Halle entfernte die Bahn die Glashalle aus der Konstruktion und wollte die Halle abreißen. Inzwischen konnte man sich auf einen Erhalt der Halle verständigen. Die genauen Pläne sind jedoch immer noch nicht bekannt: „Die Gespräche mit der Stadt Oldenburg über die Revitalisierung der Oldenburger Gleishalle laufen. Derzeit laufen die Vorplanungen. Erst nach Abschluss der Planungen können Aussagen zum weiteren Vorgehen getroffen werden“, erklärte eine Bahnsprecherin auf Anfrage von DIABOLO. Wie der Oldenburger Bundestagsabgeordnete Stephan Albani bereits im November letzten Jahres mitteitle, werden zwei Varianten diskutiert: entweder Abbau der Gleishalle und eine dezentrale Instandsetzung samt Wiederaufbau oder eine Sanierung vor Ort.
Unter Denkmalschutz steht auch das Bahnhofsgebäude. Neben den gastronomischen Nutzungen in der Empfangshalle nutz auch die Bundespolizei das Gebäude und die Bahn selbst. Letztere hat hier u.a.  Aufenthaltsräume für Zugpersonal und Mitarbeiter*innen der DB-Sicherheit. Sollte sich hierin Zukunft eine Veränderung ergeben, könnten die Räume auch an externe Nutzer*innen vermietet werden. Im Oldenburger Bahnhofsviertel könnte dann wieder Platz für Projekte entstehen, die derzeit keinen finden. Sollten in Zukunft jedoch mehr Reisende und Pendler*innen am Hauptbahnhof ankommen, dann sind Verbesserungen an der Infrastruktur geboten. Über mögliche Sanierungsmaßnahmen am Gebäude wollte die Bahn jedoch keine Auskunft geben.

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