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Entwicklungshilfe: Land gibt Fördergelder für Fliegerhorst frei11.09.2019





text  | Christoph Kienemann

„Wir stehen vor der spannenden Aufgabe, ein ehemaliges Militärgelände möglichst zügig in einen lebenswerten und attraktiven Stadtteil umzuwandeln. Die Fördergelder unterstützen die Stadt dabei. So können wir die hohen Kosten, die beispielsweise für die Sanierung von Gebäuden oder für die Neugestaltung des öffentlichen Raums anfallen, stemmen“, erklärte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann auf einer Pressekonferenz zur Übergabe der Fördergelder. Die Planungen für den neuen Stadtteil sehen ein Netz aus Rad- und Fußwegen, neue Grünanlagen und öffentliche Plätze vor. Die Renaturierung der Ofenerdieker Bäke ist bereits fast abgeschlossen und entlang ihres Ufers wird zukünftig der Bäke-Park verlaufen. „Ziel der Stadtverwaltung ist es zudem, die für den Fliegerhorst Charakter gebenden Gebäude zu erhalten“, sagte Stadtbaurat Sven Uhrhan. Geprüft wird unter anderem die Sanierung des Offizierskasinos aus den 1930er Jahren, des Towers sowie einiger Hallen. Allerdings sind für den Erhalt der Gebäude noch einige Hürden zu nehmen. Zuletzt äußerte die EWE Bedenken, denn die Gebäude seien seit langer Zeit nicht mehr ans Wassernetz angeschlossen, so dass bei einem erneuten Anschluss eine Verkeimung des Leitungssystems möglich wäre.
Die Fördergelder zur Städtebauförderung auf dem Fliegerhorst überbrachte der niedersächsische Bauminister Olaf Lies (SPD). Insgesamt 4,66 Millionen Euro hatte der Minister aus Hannover mitgebracht. Davon sind zwei Millionen Euro für den Fliegerhorst bestimmt, der Rest geht in die Sanierungsgebiete Untere Nadorster Straße und Käthe-Kollwitz-Straße. „Wir wollen, dass die Menschen sich in ihrem Umfeld wohlfühlen und dass die Städte und Gemeinden lebenswert und lebendig bleiben. Ich freue mich sehr, dass Oldenburg im Jahr 2018 mit seinem ehemaligen Fliegerhorst in die Städtebauförderung aufgenommen wurde“, betont Bauminister Olaf Lies. Bei dem Bund-Länder-Förderprogramm „Stadtumbau West“ übernehmen Land und Bund zwei Drittel der Kosten, ein Drittel muss die Stadt Oldenburg selbst aufbringen. Die Förderung läuft bis 2027. Für das Jahr 2020 hat die Stadt erneut Fördergelder beantragt, über deren Bewilligung jährlich neu entschieden wird. Hier sieht der Minister die Stadt gut aufgestellt: „Der Erfolg der Förderung zeigt, dass die Qualität der Arbeit in Oldenburg gut ist.“
Neben dem Erhalt der identitätsprägenden Bauwerke sieht der neue Stadtbaurat Sven Uhrhan die Einbindung des neuen Stadteils in die bestehenden Strukturen als größte Herausforderung an: „Es ist eine spannende Aufgabe, die entsprechenden Wegeverbindungen zu entwickeln. Bisher war dieses Gebiet für die Oldenburger ja nicht zu erkunden.“ Letzteres wird sich in den kommenden Jahren ändern. Nun starten bereits in Kürze die ersten Bauprojekte auf dem Areal. Die Stadt beginnt mit der Erstellung der Kita der katholischen Kirchengemeinde, in der Folge wird mit der Entwicklung der Baugrundstücke am Mittelweg begonnen. Hier entsteht in den kommenden Monaten Wohnraum für ca. 250 Menschen. Alle Grundstücke wurden bereits an Privatpersonen und Investoren vergeben. Sowohl Einfamilien- als auch Mehrfamilienhäuser sollen eine ausgewogene soziale Mischung garantieren. Im kommenden Jahr sollen dann auch die ersten Arbeiten im Smart City Quartier beginnen.

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