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Wochenzeitung DIABOLO:
Immer blauer Himmel
Indoor-Hostel-Camp eröffnet in Bremen14.02.2019

<i>Wochenzeitung DIABOLO:</i><br />Immer blauer Himmel<br />Indoor-Hostel-Camp eröffnet in Bremen

text und fotos  |  Christoph Kienemann

In der Bremer Überseestadt eröffnet im März das erste Indoor-Hostel-Camp in Norddeutschland. Unter dem Namen HafenTraum kann man in 11 unterschiedlich gestalteten Retrocampern, Schäferhütten oder Tiny Houses übernachten und muss dabei nie auf den blauen Himmel verzichten, denn das Campingvergnügen findet hier nicht unter freiem Himmel, sondern in einer umfunktionierten Werkstatthalle statt.

Die Bremer Häfen haben in den vergangenen Jahren einen Strukturwandel erfahren. Unter dem Konzept der Überseestadt sollen Industrie, Wohnen und Freizeitgestaltung unter einen Hut gebracht werden. Das Indoor-Hostel-Camp HafenTraum will sich in dieses Gesamtkonzept einfügen. In Sichtweite der Rolandmühle liegt das Hostel und teilt sich einen Hof mit dem bekannten Schwarzlicht-Minigolf, dem Hafenrummel und dem Hafen Revue Theater. Die Bremer können sich daher nun über das erste Indoor-Hostel-Camp in Norddeutschland freuen, im Rest des Landes existieren ebenfalls nur zwei weitere. Um was geht es bei diesem neuen Konzept? Anstatt den Gästen nur einen Schlafplatz anzubieten, geht es beim HafenTraum darum, das Schlafen zu einem kleinen Event zu machen. Hier wird kein eigenes Zimmer bezogen, sondern man wählt einen der 11 Retrocamper oder eines der Tiny Houses aus und verbringt dann eine Nacht in einer eigenen kleinen Welt. Die alten Wohnwagen sind jeweils thematisch gestaltet und auf diese Weise übernachtet man entweder in Frankreich, Italien oder Großbritannien. Die Tiny Houses entführen einen zudem nach Vietnam oder Kanada. Das Konzept soll sich dabei an Menschen jeder Altersgruppe richten, die Betreiber wollen nicht nur Touristen ansprechen, sondern auch Unternehmen oder Hochzeitsgesellschaften.
Die Geschäftsführer des Indoor-Hostel-Camps Claudia Geerken und Ulrich Möllmann haben sich bei ihrem Camp vom Bonner Basecamp oder dem Hüttenpalast in Berlin inspirieren lassen. Derzeit arbeiten die Handwerker um Designer Matthew Schmidt noch am letzten Feinschliff der Hütten und Camper. Ist dann alles fertig, sollen zukünftig 33 Gäste in den alten Hallen in der Überseestadt Platz finden. Schmidt war insbesondere für die Ausgestaltung der jeweiligen Schlafhütten zuständig. Als echter Globetrotter ließ er sich dabei von seinen eigenen Reisen inspirieren und arbeitete zahlreiche Details ein. In der kanadischen Hütte werden die Gäste von einem Foto der Eishockeylegende Wayne Gretzky begrüßt, der italienische Camper versprüht hingegen den Charme der Toskana.
Die ersten Gäste erwartet das Team im März. Bis dahin muss allerdings noch gestrichen werden, an manchen Hütten fehlt noch der Feinschliff und auch die Gestaltung des Hallenbodens ist noch nicht abgeschlossen. Bei der Umsetzung des Projektes gestaltete sich insbesondere die Akquise der Retrocamper schwierig. Auf Onlineplattformen wurden Geerken und Möllmann schließlich fündig und trugen Wohnwagen-Raritäten aus dem ganzen Bundesgebiet zusammen. Wer einen Platz im HafenTraum buchen möchte, der muss in Zukunft zwischen 27 und 65 Euro auf den Tisch legen.

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