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Wochenzeitung DIABOLO:
Ausreichend?
Ausschuss bringt Sprachförderung in Kitas auf den Weg13.12.2018



text  |  Christoph Kienemann

Im niedersächsischen Kindertagesstättengesetz ist seit Juni 2018 festgelegt, dass Sprachbildung und Sprachförderung altersintegriert stattfinden sollen. Letzteres bedeutet, dass Kinder in der Entwicklung ihrer Kommunikations- und Interaktionskompetenzen unterstützt sowie die sprachliche Kompetenz kontinuierlich und in allen Situationen des pädagogischen Alltags gefördert werden sollen. Diese Aufgabe fällt bereits seit Sommer 2018 wieder den Oldenburger Kitas zu.

Das Land stellt den Kommunen zudem Mittel zur Verfügung, um die Aufgabe der Sprachförderung in den Kitas bewältigen zu können. Auf Oldenburg entfallen dabei 1,04 Millionen Euro, die nach einem Schlüssel auf die Kindertagesstätten verteilt werden sollen. 85% der Mittel werden für Personal eingesetzt. Mit den zusätzlichen Personalstunden soll den Regelkräften in der Gruppe mehr Zeit gegeben werden, um sich mit Sprachbildung und Sprachförderung der Kinder auseinanderzusetzen. Aus den übrigen 15%  wird  unter  anderem  die  Koordinierungsstelle  Sprachbildung  und  Sprachförderung der Stadt Oldenburg eingerichtet werden. Letztere soll Fortbildungsbedarfe bei den MitarbeiterInnen der Kitas ermitteln und Fortbildungsmaßnahmen umsetzen.
Voraussetzung für den Erhalt der Landesmittel war die Erarbeitung eines kommunalen Konzeptes für die Sprachbildung und Sprachförderung. Letzteres wurde einstimmig vom Ausschuss für Jugendhilfe beschlossen. „Der Anspruch des Konzeptes ist sehr hoch, allerdings werden wir erst in einem Jahr wissen, ob die Mittel und die Stunden ausreichen werden“, erklärte Germaid Eilers-Dörfler (SPD). Auch Eltje Jahnke, Vertreterin der freien Träger der Kindertagesstätten im Ausschuss, begrüßte das Konzept grundsätzlich: „Wir wollten die Integration in die Kitas, aber es ist fraglich, ob die Ressourcen ausreichen werden.“ Diese Kritik wies Sozialdezernentin Dagmar Sachse als verfrüht zurück. „Man sollte nicht von vornherein sagen, dass die Stunden nicht ausreichen werden. Wir brauchen erst einen konkreten Nachweis, ob und wo tatsächlich Stunden fehlen“, so Sachse. Ebenfalls beschlossen wurde zudem die neue Richtlinie über die Finanzierung der Kindertagesstätten in freier Trägerschaft. Diese wird für fünf Jahre verlängert, nachdem alle Träger erklärt haben, dass die Richtlinie finanziell auskömmlich sei.
In eine zweite Förderphase, die bis zum Jahr 2022 laufen wird, geht zudem das Projekt „Jugend Stärken im Quartier“, das durch das Team Wendehafen durchgeführt wird. Das Projekt richtet sich an Jugendliche, die ihren Schulabschluss durch aktive oder passive Schulverweigerung gefährden. Ziel des Projektes ist es dementsprechend, Jugendliche wieder in das Schulsystem zurückzuführen und ihre Chancen auf einen Schulabschluss mittels aufsuchender Arbeit, Beratung/ Clearing und Case Management zu erhöhen. An vier Oldenburger Schulen des Fördergebietes Stadtsüden, Kreyenbrück (IGS Kreyenbrück, OBS Osternburg, Schule am Bürgerbusch, Schule Sandkruger Straße) wird dazu eine Fachclearingstelle mit festen Präsenzzeiten eingerichtet werden. Hinzu kommt eine offene Beratungsstelle an der Kreyenbrücker Freizeitstätte Cafta und die Durchführung von Mikroprojekten, die ein positives Lernerleben schaffen sollen. Insgesamt werden für das Projekt Mittel in Höhe von 696.575 Euro aufgewendet werden, wovon 348.288 Euro aus der Stadtkasse kommen.

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