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Mit frischem Blick und viel Elan07.12.2023



Text und Foto: Thea Drexhage


Die 23-Jährige sprüht nur so vor Energie und Tatendrang. Schon während ihrer Abiturzeit sammelte sie im väterlichen Betrieb “Hots Sanitär und Heizung viele Eindrücke aus der Arbeitswelt im Handwerk und merkte schnell, dass das auch ihr Weg werden sollte. Nach einer ersten Ausbildung zur Großhandelskauffrau musste dann direkt noch etwas Praktischeres hinterher und sie begann ihre zweite Ausbildung zur Anlagenmechanikerin. „Ich war bei der Kreishandwerkerschaft in Westerstede und habe mich beraten lassen. Da hieß es dann: Jetzt oder nie.“ Es ergab sich die Möglichkeit, bereits im zweiten Lehrjahr zu starten, wodurch Jana Hots auch diese Ausbildung verkürzt und sehr gut abschließen konnte. Der Schritt in die Meisterschule die logische Konsequenz. So viel Fleiß wurde schließlich auch belohnt: „Ich wusste, dass ich Innungssiegerin geworden bin, während der Meisterschule, mitten im Sommer als die Prüfungen noch gar nicht durch waren, wurde ich angerufen, dass ich auch Kammersiegerin geworden bin, und wurde zur Landesmeisterschaft eingeladen.“ Also ging es ein paar Tage raus aus der Schule und der Landessieg als erste Frau in der Anlagenmechanik konnte ebenfalls eingeholt werden, sodass sie auch zu den Bundesmeisterschaften eingeladen wurde. „Das fühlt sich natürlich gut an und ich hoffe, dass ich diese Erfahrungen auch für meine Azubis später mitnehmen kann, um sie zu inspirieren.“, freut sich Jana Hots. Dass sie sich in einer Männerdomäne bewegt, ist ihr natürlich bewusst, gerade, wenn man als einziges Mädchen in eine bereits bestehende Klasse aus 17 Jungs gesteckt wird, muss man sich erstmal behaupten: „Die haben sich natürlich auch gefragt, was ich da will. Als sie dann nach meinem Landessieg gesehen haben, was ich gebaut habe, meinten sie, sie hätten mich unterschätzt.“ Dass das Hand-werk damit zu kämpfen hat, neue Azubis zu finden, ist kein Geheimnis und das Frauen in vielen Bereichen noch immer eine Seltenheit sind, erst recht nicht. Das möchte Jana Hots gern ändern, denn so rau, wie sich viele ihren Job vorstellen, ist er gar nicht. Aber wie erreicht man die jungen Menschen? „Ich war mit auf einigen Jobmessen direkt an Schulen und ich denke, das hat schon was gebracht. Wenn ich da stehe, wirkt das natürlich anders, als wenn da vier alte Männer stehen. Ich glaube, ich konnte auch einige Mädchen motivieren, mal ein Praktikum in diesem Bereich zu machen. Ich glaube, man erreicht sie auch gut über Social Media, aber das ist so zeitaufwändig, dass ich das neben der Meisterschule nicht schaffe, vielleicht ja danach.“, überlegt sie. Die Idee, den elterlichen Betrieb zu verlassen und etwas ganz anderes zu machen, kam ihr nie. „Es gibt eine Geschichte, die unsere Monteure mir immer vorhalten. Einen Tag vor Weih-nachten, als wir gerade alle den Baum schmücken wollten, musste ein Meister zu einem Notfall los, weil ein Keller vollgelaufen ist und ich wollte lieber da mit. Ich fand das schon immer cool.“, erzählt sie. Und auch das ländliche Leben, aufgewachsen ist Jana Hots in Wiefelstede, liegt ihr besser, als die Stadt. „Ich bin kurz nach Oldenburg gezogen, Don-nerschwee, habe aber nach drei Monaten gemerkt, dass das nichts ist und bin erstmal nach Metjen-dorf. Dann habe ich meinen Freund kennengelernt, der zum Glück auch vom Dorf kommt und jetzt leben wir in einem Haus mit großem Garten auf dem Land.“ Damit fand Jana Hots dann auch zum Gärtnern, was ihr neben dem stressigen Alltag einen kleinen Ausgleich verschafft: „Aber eigentlich brauche ich gar keinen. Die stressige Arbeit macht mir Spaß und ich brauche das einfach so.“

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