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Text: Thea Drexhage Foto: Nordwest Bigband

Alle drei studierten zu der Zeit in Enschede. Um den Traum einer Bigband schließlich zu verwirklichen, hieß es, selbst anzupacken. Bedeutet: bestehende Kontakte zu mobilisieren und so Musiker zu finden, die Lust auf ein solch großes Projekt hätten. Im Kammermusiksaal der Oldenburger Uni wurde sich dann zu einer ersten Probe mit Aufnahmesession getroffen. „Jörn hatte von vornherein die Idee, mit einem kleinen Demo zum damaligen Staatstheater-intendanten Rainer Mennicken zu gehen und zu sagen, dass wir gern hochklassige Bigband-Konzerte an einem vernünftigen Ort machen wollen, um einen Beitrag zur Kultur zu leisten und er hat uns tatsächlich zu einem Gespräch eingeladen.“,, erinnert sich Philipp Pumplün. So kam es schließlich zu einem Gastspielvertrag und das erste Konzert konnte geplant werden. Eigene Plakate wurden erstellt und der Auftritt gespannt erwartet. Als dann die Schlange an der Abendkasse deutlich länger war als erwartet, ging ein positiver Ruck durch die Reihen der Musiker und der Grundstein war gelegt.
Heute besteht die Nordwest Big Band aus 16 festen Mitgliedern: 4 Trompeten, 4 Posaunen, 4 Saxophone und vier Leute in der Rhythmusgruppe bestehend aus Gitarre, Bass, Schlagzeug und Klavier. „Wir haben das Glück, dass wir eine tolle Gemeinschaft aus Leuten haben, die zwar aus ganz unterschiedlichen Kontexten kommen, aber dafür auch ganz eigene Kompetenzen mitbringen.“, so Pumplün. Er selbst arbeitet als Musikpädagoge an der Musikschule Oldenburg, während andere Kollegen beispielsweise als Lehrer an Schulen, Professoren oder sogar in der Krankenpflege tätig sind und sich dann freiberuflich in der Jazzszene bewegen. Durch die vielen verschiedenen Zeitpläne ist die Probenzeit der Nordwest Bigband äußerst wertvoll und will gut genutzt sein, so stehen in der Zukunft ein paar Änderungen an: statt verschiedene Programme zeitnah zu gestalten, soll nun ein Kernprogramm erstellt werden, mit dem auch außerhalb des Oldenburger Dunstkreises gespielt werden kann, denn mittlerweile verschlägt es die Gruppe auch weit über die Stadtgrenzen hinaus. Vorher konnte es schon vorkommen, dass binnen eines Jahres vier verschiedene Programme arrangiert wurden, da man das Oldenburger Stammpublikum nicht langweilen wollte. So entstanden über die Jahre aber auch viele Highlights. Gern erinnert sich Philipp Pumplün beispielsweise an den Abend mit Sängerin Deborah Brown zurück, die eigentlich schon zwei Tage vor dem Konzert in Oldenburg ankommen sollte, um gemeinsam mit der Bigband zu proben. Durch verschiedene Flugverschiebungen schaffte sie es aber nur gerade rechtzeitig zum Soundcheck und der Abend wurde trotzdem zu einem „sagenhaft geilen Konzert“.
Auch für das Jubiläumskonzert steht einiges auf dem Programm. So werden sich ein paar alte Weggefährten wie Sänger Ken Norris wieder der Band anschließen und zwei Stücke aus dem alten Programm, wie sein Arrangement von Josh Bensons „On Broadway“ aufleben lassen, aber auch neue Elemente entwickeln. Um die Arrangements der Nordwest Bigband kümmert sich Malte Schiller, der ebenfalls von Anfang an dabei ist. „Er ist mittlerweile ein preisgekrönter Arrangeur in der Jazzszene. Sein Konzept ist es, für die Band aber auch für einzelne Personen zu schreiben. Da wir seit 2020/21 eine sehr stabile Besetzung haben, ist es so, dass er alle Musiker gut kennt und versucht, ihnen beim Schreiben gerecht zu werden. So können alle unter einen Hut gebracht werden und trotzdem behält jeder seinen persönlichen Ausdruck.“, erklärt Pumplün. Der persönliche Ausdruck ist es auch, der Jazz für ihn so besonders macht. Es gibt ganz andere gestalterische Freiheiten als beispielsweise in Rock- und Popbands. Dies möchten er und die NWBB auch an den musikalischen Nachwuchs vermitteln, weshalb ein Kooperationsprogramm, das „Jazzlabor“ mit der Oldenburger Musikschule ins Leben gerufen wurde. Dabei werden Schüler*innen jeden Mittwoch zur Jamsession eingeladen, lernen die Standards und zu improvisieren und werden dann in Bigbands zusammengefügt. Der Anklang ist gut, denn bei jungen Menschen hält sich längst nicht mehr das Image mit dem verrauchten Jazz-Club und dem Alte-Leute-Publikum. „Jazz geschieht nun auch auf hippen Plattformen wie Youtube. Es gibt viele Crossoverprojekte und die Jugendlichen sind begeistert, wenn sie solche Sachen entdecken. Wenn man dann an sie herantritt und sie beispielsweise zu einem kleinen Solo motiviert, dann lernen sie, ihre Freiheit selbst spielen zu können, schnell wertzuschätzen und bringen beim nächsten Mal vielleicht sogar Freunde mit und bauen ihre eigenen Netzwerke auf.“, schwärmt der Musikpädagoge, denn auch für die Nordwest Bigband ist der musikalische Nachwuchs wahnsinnig wichtig.

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