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Eigeninitiative28.08.2024

Seit ihrem selbstbetitelten Debütalbum in 2021 hat sich in der Band einiges getan. Bassistin Alina hat aus Zeitgründen Nordkind verlassen. Neu an den vier Saiten ist nun Carlo, der eigentlich nur kurzfristig einspringen wollte, sich dann aber doch entschied zu bleiben. Ein Debütalbum in so einem Jahr zu veröffentlichen, das bedeutete auch, auf dazugehörige Gigs zu verzichten, denn bekanntlich waren die Voraussetzungen für Shows in dieser Zeit schwierig. Dazu kommt, dass es als Band in diesem Musikbereich zusätzlich schwieriger ist, an Gigs zu kommen, wenn man kein Label oder gute Kontakte im Rücken hat. Dennoch klappt’s dann doch immer irgendwie. Köln, Bamberg, hier und dort – Nordkind kommen ganz gut rum und scheuen sich auch vor dem Süden nicht. Nur der Oldenburger Acker, der ist ein schwerer, wie Gitarrist Jörg verrät: „Ich glaube hier könnte viel mehr passieren, wenn sich einfach ein paar mehr Leute oder Bands zusammentun würden. Denn Bands gibt es hier wirklich viele.“ „Die Szene ist ja auch kompliziert. Eigentlich wissen wir alle voneinander, aber jeder kocht sein eigenes Süppchen, was schade ist. Aber davon können wir uns selbst auch nicht freisprechen. Jede Band will eben gucken, dass sie spielen kann und den freien Slot bekommt. Vieles läuft dann über Kontakte und Vitamin B.“, ergänzt Gitarrist und Sänger Axel. Dennoch sieht man die Band auch hier und dort im Stadtgebiet. In Läden wie dem Polyester, dem MTS, Cadillac oder das nächste Mal zum Beispiel auf dem Stadtfest – mit dabei dann nicht nur die Songs des Debütalbums, sondern auch ihrer jüngsten EP „Hätten Wir Mal“ – welche größtenteils in Eigenregie entstand. Die Gitarren wurden selbst aufgenommen, Schlagzeug und Gesang bei Hanno Janßen in Aurich eingespielt, bevor die ganze Nummer dann von Eike Ebbel Groenewold gemastert wurde. Die Songs dafür entstanden größtenteils im Proberaum. Die Texte kommen von Axel, die musikalischen Ideen entstehen gemeinschaftlich. Jeder bringt mal eineRiff oder eine Idee mit in den Proberaum, die dann nach und nach weiterentwickelt wird, bis sich ein ganzer Song daraus bildet. und dann kommt es auch durchaus vor, dass man sich nicht sofort einig wird. Das kostet natürlich Zeit und muss mit dem eigentlichen Berufs- und Familienleben vereinbart werden. „Das ist schon Wahnsinn, was man sich da manchmal aufbindet, gerade weil unsere Leben alle sehr unterschiedlich sind. Aber es ist nun mal unsere Leidenschaft und das Gefühl, wenn man sich etwas erarbeitet hat, ist natürlich toll.“, so Axel. Und dafür lohnt sich der Aufwand. Eine sechs Songs umfassende EP statt ein Album zu veröffentlichen, fühlte sich dabei auch ganz natürlich an. Die Songs ja auch kaum jemand Zeit, sich mit einer Platte hinzusetzen und sich bewusst die A und B Seite anzuhören.“, fügt Jörg hinzu. Wär das im Live-Sektor doch auch so einfach... waren fertiggestellt und wollten raus - warum also warten? Eine mittlerweile gängige Praxis. „Das Konstrukt Album ist ja sowieso stark am wanken. Gerade in schnelllebigen Zeiten von Streaming gibt es immer mehr Singles und EPs - hauptsache Material. Dazu kommt, dass auch das Aufnehmen auf qualitativ hohem Niveau immer einfacher wird und ohne Plattenfirma und ein paar 1000 Euro zu bewältigen ist. Wir sind da nicht so festgefahren, dass wir sagen, wie veröffentlichen nichts, bis wir ein Album zusammen haben.“, erklärt Axel. „Heute hat
Für Auftrittsmöglichkeiten werden regelmäßig alle Szenekontakte, Kontakte verstärkt angemailt und irgendwas ergibt sich dann immer, wenn auch nicht immer in Oldenburg. Die Wunschlocations von Axel und Jörg liegen sowieso etwas außerhalb. So würde Jörg sich wünschen, irgendwann im Vera in Groningen aufzutreten, während Axel für die Kesselhalle des Bremer Schlachthofs schwärmt - und wer weiß, vielleicht findet sich ja irgendwann genau der richtige Kontakt!


Text: Thea Drexhage