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Gerade noch gemeinsam auf Platte, jetzt auf dem Kultursommer28.06.2023



Text: Thea Drexhage Foto: Kultursommer
So relevant, dass sich zahlreiche Größen aus der deutschsprachigen Künstler*innenszene musikalisch mit ihrem Schafen auseinandersetzen. Angeleitet wird das Projekt von Dota Kehr. Die Liedermacherin veröffentlichte bereits 2020 das Album „Kaléko“, auf welchem unter anderem Konstantin Wecker, Hannes Wader, Alin Coen oder Francesco Wilking die Gedichte von Kaléko vertonen. In diesem Jahr folgt mit „In den fernsten der Fernen“ Album Nr. 2, auf dem die Berlinerin sich erneut prominente Unterstützung von Dirk von Lowtzow, Sarah Lesch, Gisbert zu Knyphausen oder Funny van Dannen holt. Auf der ersten veröfentlichten Single „Die frühen Jahre“ sind neben dem unbeschwerten Gesang Kehrs auch die Geschwister Vera und Janine von der Schweizer Band Black Sea Dahu zu hören, was eine harmonische Synergie ergibt. Verpackt werden die Gedichte dabei in zugängliche, leichte Melodien, die zahlreichen Menschen den Zugang zur Lyrik en komplett unterschiedlichen Einfüssen, die die Gastmusiker*innen mit sich bringen. Black Sea Dahu, die sonst auf englisch singen, kommen aus der Schweiz und sind bekannt für einen sehr zurückgelehnten, ruhigen Sound getragen von Janine Cathreins weicher, tiefer und unverkennbarer Stimme. Janine Catherine kam vor vielen Jahren durch die Lyrik auf die Gedanken, eigene Musik zu schreiben. Erst lernte sie Geige, bevor sie sich schließlich in die Gitarre verliebte. In der Band spielt sie nun gemeinsam mit ihrem Bruder Simon, der unter anderem Cello, Percussion und Keyboard spielt und ihrer Schwester, die Gitarre und Bass übernimmt. Der Bandname, der für die meisten Menschen außerhalb der Schweiz befremdlich klingen dürfte, verbindet die Vorlieben Cathreins, die eigentlich Fahrradkurierin ist, für das Surfen und für Geschichten. Bei einem Dahu handelt es sich nämlich um ein Schweizer Fabelwesen. Ein ziegenartiges, gehörntes Tier mit unterschiedlich langen Beinen. Dota Kehr, die neben ihrem Medizinstudium als Straßenmusikerin aktiv war und daher lange den Namen Kleingeldprinzesssin trug, verfasst ihre eigenen Songs auf deutsch und veröffentlichte 2021 mit „Wir rufen dich, Galaktika“ ihr bislang letztes reguläres Studioalbum. Während Kehr schon in der Vergangenheit nie davor zurückgescheut ist, in ihren Songs auch kritische Themen anzusprechen, findet sie in den letzten Jahren doch immer deutlichere Worte für aktuelle Missstände. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die jüngere Generation auf einmal auf die Musikerin, die mittlerweile nicht mehr nur Solo sondern auch mit Band auftritt, aufmerksam wird. Durch Auftritte bei den Fridays For Future Demos und das eigens dafür verfasste Stück „Keine Zeit“ schaffte sie es, eine Hymne für die Klimaprotestbewegung zu schreiben. Trotz ganz verschiedener Hintergründe haben Black Sea Dahu und Dota Kehr noch eine weitere Sache gemeinsam: In diesem Jahr werden beide Künstlerinnen im Rahmen des Kultursommers auf dem Oldenburger Schlossplatz auftreten. Die Konzerte sind frei zugänglich und kostenfrei.

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