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Wer ist eigentlich...Rüdiger Pannenborg?18.05.2023



Text und Foto: Thea Drexhage
Man kennt es, das Klischee des rastlosen Künstlers mit dem Kopf in den Wolken und den Füßen nicht immer am Boden. Und dieses Klischee, das kommt nicht von irgendwo. Der mittlerweile seit 50 Jahren in Oldenburg lebende Autor und Fotograf Rüdiger Pannenborg lebt ein Leben gefüllt mit kreativen Ideen, die ihn von hier nach dort getrieben haben, mal erfolgreich, mal das genaue Gegenteil. Genau deshalb hat er einiges zu erzählen. Dafür nutzt er ganz verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten. Die größte Bekanntheit in der Region erlange er 1994 durch seinen ersten Bildband „Dangaster Lichtblicke“ der den Sicht Pannenborgs auf den kleinen Kurort zeigt. Begleitet werden die Aufnahmen von kurzen Gedichten und Anekdoten. Zur Fotografie kam Rüdiger Pannenborg schon mit 10 Jahren, als er seine erste Kamera in die Hand bekam und bei einem Familienurlaub in den Niederlanden die Faszination für Fotos des Meeres entdeckte. Nachdem er für die Liebe 1974 nach Oldenburg zog und an der Carl von Ossietzky Universität Geschichte, Deutsch und Politik auf Lehramt studierte, lernte er schnell die schönen Seiten der Stadt und des Umlandes kennen und sah keinen Grund mehr darin, woanders hinzuziehen und ließ seine Heimat, die Grafschaft Bentheim hinter sich. Seinen Abschluss erlangte er in einer Zeit, in der es in der Region hunderte arbeitslose Lehrkräfte gab. So führte sein Weg ihn nicht an die Schule, sondern durch zahlreiche, ganz unterschiedliche Jobs. In das Arbeitsamt selbst, ins Museum nach Nordenham, in das Literaturbüro. Über diesen Weg erlangte der heutige Rentner unzählige Kontakte in die hiesige Szene. Durch die Freundschaft mit Fotograf KlausDieter Boehm lernte er Dangast durch den Kamerasucher kennen und hat die Faszination bis heute nicht verloren. Viele schöne Erinnerungen verbindet er mit dem Ort am Jadebusen. Ausstellungen im Kurhaus, Lesungen im Franz-Radziwill-Haus und die Menschen, die alles begleiteten. Aber auch Oldenburg stellte Pannenborg über die Jahre vor, zuletzt durch „Oldenburger Rastplätze“. Darin zeigt er fotografisch Cafés, traditionsreiche Geschäfte und andere Orte, die das Stadtbild prägen. Begleitet werden die Bilder von prägnanten, humoristischen Gedichten. Dafür hat Rüdiger Pannenborg beim Flanieren durch die Stadt immer ein Diktafon in der Tasche, um flüchtige Gedanken dauerhaft festzuhalten und bestenfalls auf Papier zu veröffentlichen. Während Rüdiger Pannenborg Oldenburg als Stadt sehr zugeneigt ist, sind seine Gefühle zur Politik und Kulturszene ambivalent. So schätzt er zwar die große kulturelle Vielfalt, die Oldenburg zu bieten hat, wünscht sich aber eine etwas größere Rückbesinnung zur lokalen und regionalen Kultur, um Akteuren von hier eine Chance zu geben, einen Lebensunterhalt mit der Kunst zu bestreiten. „Es sollte darum gehen, die Menschen wieder mehr zum Schreiben zu bewegen.“, sagt er. Es würde dabei helfen, Emotionen zu verarbeiten. Freude, Frust, Aggression, Trauer, Einsamkeit. Das ist auch der Grund, dass sich Rüdiger Pannenborg dazu entschied, seine Arbeiten zu veröffentlichen. „Ich denke fast jeder Autor hat eine Einsamkeit in sich, die er nicht loswerden kann, ohne sie aufzuschreiben. Mit der Veröffentlichung macht er ein Gesprächsangebot an die Lesenden.“, erklärt er. In seinen Schreibtischschubladen verstecken sich noch einige Gesprächsangebote, die er hofft, in Zukunft veröffentlichen zu können. Ein Buch, über sein Liebesleben, mit allen Aspekten, ob schön oder unschön oder aber ein satirischer Bildband über Oldenburg. Oder einen Text zu politischen Hintergründen von Kreuzworträtseln. Diese gehören neben dem Schachspielen, Lesen und Radfahren zu den Leidenschaften Pannenborgs und offenbaren zwischen den Wortkästchen ziemlich viele Geheimnisse. Oder die fast schon krimiartige Geschichte über seinen Doppelgänger. Ein Mann mit gleichem Namen in einem ähnlichen Berufsfeld, der unter anderem in der FAZ-Kritiken über lokale Schreiberlinge oder Anschuldigungen über Oskar Lafontaine verbreitete, für welche der Oldenburger Pannenborg zur Verantwortung gezogen wurde. Das Material scheint endlos, die Disziplin und die finanziell nötigen Mittel, alles in geordnete Bahnen zu bringen hingegen, haben manchmal ein Ende. Wie das bei Künstlern eben so ist.

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