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Werbung ist mehr als Social Media04.11.2022



Text und Foto: Thea Drexhage
Katja Kuhl, in Oldenburg geboren und aufgewachsen, hat nach ihrer Ausbildung zur Schriftsetzerin einige berufliche Stationen durchlaufen, bevor es sie letztendlich in die Selbstständigkeit führte. Von der Arbeit in Druckereien und den ersten direkten Kontakten zu Kunden führte der Weg in eine kleine Werbeagentur, in welcher sie ihre Kompetenzen weiter ausbauen konnte. Durch das Repräsentieren der Agentur in einem großen Unternehmernetzwerk lernte Kuhl viele Unternehmer kennen und fand dort vor fünf Jahren schließlich den Anstoß in die Selbstständigkeit mit „Kuhl Reklame“. Im besagten Netzwerk stellte sich der 49-jährigen schnell die Frage: „Wo sind denn alle Frauen?“. Unter anderem bei Frauenbetriebe im Netzwerk Oldenburg e.V., welcher mit zahlreichen Treffen und Veranstaltungen Frauen aus vielen wirtschaftlichen Bereichen zusammenbringt und wo Katja Kuhl nun die Aufgabe der 1. Vorsitzenden übernommen hat. Sie hofft dabei, in der Zukunft auch mehr junge Frauen für den Verein zu begeistern. „Es ist wichtig, sich auszutauschen. Es reicht nicht aus, nur in den sozialen Medien unterwegs zu sein. Man muss auch lernen, persönliche Gespräche zu führen, Storytelling lernen und vor einer Gruppe Menschen frei zu sprechen. Das vergessen junge Unternehmer:innen manchmal.“, erklärt sie, „Außerdem ist es wichtig, dass die Älteren zuhören, was die jungen Frauen zu sagen haben, genauso umgekehrt. “ Ein Netzwerk nur für Frauen sei sinnvoll, weil Frauen nun mal anders ticken als Männer. Während diese meistens keine Probleme haben, sich und ihr Unternehmen darzustellen, merkt man bei fiNO, dass Frauen noch immer zurückhaltender sind, obwohl sie gleiche Kompetenzen nachweisen können. Es herrscht mehr Ehrlichkeit, das Eingestehen von Schwächen und vor allem die gegenseitige Unterstützung. Auch in ihrer Firma setzt Kuhl auf die Vermischung von verschiedenen Generationen, um einen rundum scharfen Blick auf die Bedürfnisse ihrer Kund*innen und die Entwicklung auf dem Werbemarkt zu haben. Für die Oldenburgerin war Selbstständigkeit eigentlich nie das wirkliche Ziel. „Meine Eltern waren beide selbstständig und genau das wollte ich eigentlich nicht.“, gesteht sie. Manchmal kommen die Dinge anders, als geplant und Katja Kuhl könnte mit ihrer aktuellen Aufgabe nicht zufriedener sein. Vor allem das Arbeiten für junge Start-Ups sowie kleine und mittelständische Unternehmen bereiten ihr und ihrem Team dabei Freude und statt schickem Cabrio, wie es in der Werbebranche oft üblich ist, besucht Kuhl ihre Kund*innen in ihrem weißen Lada Niva. „Das ist oftmals ein guter Gesprächsstarter.“, erzählt sie. Die Liebe für ungewöhnliche Autos und Oldtimer teilt sie dabei mit ihrem Mann, mit welchem sie zwei Töchter hat. In der Familie findet Katja Kuhl ihren Ausgleich zum Beruf. Sei es bei gemeinsamen sportlichen Aktivitäten oder Urlauben in der Sonne. Doch auch in naher Zukunft werden im privaten Bereich neue Aufgaben auf sie zukommen. „Ein Kind ist nun ausgezogen und das zweite geht mit 15 Jahren auch immer mehr eigene Wege. Es gibt wieder mehr Zeit für Zweisamkeit und nach fast 20 Jahren Ehe eine neue Lebensphase.“, erzählt sie. Was hingegen sicher ist: Oldenburg verlassen kommt nicht in Frage. „Das hat mein Mann schon mal erfolglos versucht“, lacht sie. Die Nähe zum Meer, sowie das große kulturelle Angebot und das viele Grün bieten alles, was man zum Leben braucht.

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