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„Wie geht es euch?“11.02.2022



Text und Foto: Laura Altenbach
Tarek Probst (24), Student der Theologie und Geschichte und seit 2021 Mitglied des AStA-Vorstandes erklärt das Mitspracherecht der Studierendenvertretung. Denn ein Offizielles gibt es nicht, obwohl den Vertreter:innen in den Versammlungen durchaus Gehör geschenkt wird und ein reger Austausch mit dem Präsidium stattfindet. Einige Forderungen des AStA wurden zwar umgesetzt, wie beispielsweise die Einrichtung eines Test- und Impfzentrums auf dem Campus, allerdings bestand diese Forderung bereits seit Beginn der Pandemie. Aktuell beschäftigen sich die Studierenden vor Allem damit zu verhindern, dass nun in der beginnenden Prüfungsphase Präsenzklausuren stattfinden dürfen. Es gibt jedoch die sogenannte Freiheit der Lehre. Die Universität selbst kann also den Lehrenden die Gestaltung der Lehr- und Prüfungsformen gar nicht verbieten. Die Entscheidungen liegen allein bei den Dozent:innen. Eingreifen könnten lediglich Land oder Bund. Generell unterstützt der AStA die Präsenzlehre und betont die Notwendigkeit für die Studierenden, allerdings fordern die Studierendenvertreter:innen Hybrid-Veranstaltungen für in erster Linie Risikogruppen, die nach den aktuellen Regelungen nicht selbst entscheiden können, ob sie in Präsenz oder online teilnehmen möchten. Für die Bewältigung von Hybrid-Veranstaltungen, also Seminaren oder Klausuren, die sowohl online, als auch in Präsenz angeboten werden und den Studierenden eben diese Auswahlmöglichkeit gewährleisten würden, fehlen jedoch die Gelder von Bund und Land. Eine Schwierigkeit bei der Umsetzung dieses Konzeptes sind vor Allem die technischen Voraussetzungen, die die Universität selbst nicht erfüllen kann.
Tarek Probst berichtet außerdem davon, dass sich die Probleme der Studierenden, die sich an den AStA wenden, stark verändert hätten. Ein Großteil berichtet von Vereinsamung, Motivations- und Konzentrationsschwierigkeiten und Angst. Aber auch finanzielle Probleme spielen eine immer größere Rolle. Natürlich herrscht dementsprechend auch großes Unverständnis gegenüber der Einstellung der Corona-Überbrückungshilfen für die Studierenden im September 2021, für deren Wiedereinführung sich die Studierendenvertretung einsetzt. Auch die Verlängerung der Regelstudienzeit wird unterstützt. Denn auch wenn sich einige Studierende unter den Bedingungen kaum eingeschränkt fühlen, gibt es einen Großteil der psychisch stark belastet ist und für den ein Studium zur Zeit mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist. Die Erfahrungen decken sich also mit den Ergebnissen der Studie der fzs. Andere wichtige Themen fallen durch diese Verschiebung der Anliegen der Student:innen leider unter den Tisch. Dies bezieht sich konkret auf sozial- und finanzpolitische Themen, wie den Mangel an Lehrenden, die unzureichende Hochschulfinanzierung oder auch die Arbeit an dringend notwendigen Bafoeg-Reformen, für deren Bearbeitung es zur Zeit keine Kapazitäten mehr gibt.
Im Großen und Ganzen lässt sich also zusammenfassen, dass den Studierenden wenig Unterstützung zu Teil wird, beziehungsweise bereits eingeführte Regelungen, wie die finanzielle Überbrückungshilfe, bereits wieder eingestellt wurden, ohne dass sich die Situation für die Student:innen zum Positiven verändert hätte.
Gleichzeitig ist die Universität selbst in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt und es fehlt die Hilfe von Bund und Land. Für das Sommersemester 2022 kündigte das Präsidium nun eine vollständige Rückkehr zur Präsenzlehre an. Der AStA freut sich über diese eindeutige und klare Regelung, denn problematisch ist vor Allem auch die Unübersichtlichkeit und die sich ständig wandelnden Regulationen. Inwiefern dies der erste Schritt zurück in eine Normalität, oder doch nur ein schüchterner hoffnungsvoller erster Versuch in diese Richtung bleibt, dessen Durchsetzung schnell wieder verhindert werden wird, bleibt abzuwarten.

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