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Batman, Elvis und Hui-Buh12.01.2022





Text: Dieter Oßwald
Große Fluchten hält die Traumfabrik im kommenden Jahr reichlich parat. Fantasy und Action bestimmen das Bild der potenziellen Blockbuster. Gleich zum Auftakt gibt sich der Ex-Schwabe Roland Emmerich im gewohnten Katastrophen-Modus und greift zum Weltall. Mit „Moonfall“ (3.Februar) erzählt er spezialeffektvoll vom Mond, der seine Umlaufbahn verlassen hat und direkt auf die Erde zusteuert. Um die Kollision zu verhindern, machen sich mutige Wissenschaftler auf eine verwegene Mission. Ex-Bond Girl und Oscar-Preisträgerin Halle Berry darf mit Hollywood-Haudegen Donald Sutherland die Welt retten. Als „Mischung aus „2012“ und “Independence Day”, nur ohne Außerirdische” beschreibt der Regisseur sein 150 Millionen Dollar teures Spektakel. Nach Emmerichs futuristischer Mondschein-Sonate stürzt sich „The Batman“ (3.März) ins düstere Gefecht. Diesmal zwängt sich Ex-Vampir und Teenie-Schwarm Robert Pattinson in den Gummianzug, derweil Zoe Kravitz als coole Catwoman auftritt und Colin Farrell den bösen Pinguin gibt. Saures vom Saurier erwartet einmal mehr Sam Neill, Laura Dern und Jeff Goldblum. Mit „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“ (9.Juni) ist das halbe Dutzend der Dino-Reihe komplett. Vom Aussterben auf der Leinwand sind die profitablen Urwelt-Echsen kaum bedroht. Bewährte Muster sind für die Traumfabrikanten bei der Blockbuster-Produktion traditionell von entscheidender Bedeutung. Zum 60sten Geburtstag schenkt Tom Cruise seinen Fans den siebten Streich des Agentenspektakels „Mission: Impossible“ (29.September). Zuvor gönnt sich der Star einen nostalgischen Auftritt im Helden-Aufguss „Top Gun: Maverick“ (26.Mai). Mit dem Fliegerfilm gelang Cruise anno 1986 der große Durchbruch. Nun übernimmt er als Fluglehrer die Ausbildung der nächsten Macho-Generation in Kampfpilotenmontur. Die freilich jammert, weil immer mehr Drohnen ihren Job im Jet überflüssig machen. Die sonst so beliebten Biografien bleiben im kommenden Kinojahr auffallend dünn gesät. Tom Hanks gibt den „Elvis“ (23.Juni), Ex-„Twilight“-Star Kristen Stewart verkörpert Prinzessin Diana in „Spencer“ (27.Januar), Will Smith spielt in „King Richard“ (24.Februar) den Vater der Tennis-Superstars Venus und Serena Williams, derweil Regisseur Kenneth Branagh mit „Belfast“ (24.Februar) seine eigene Jugend thematisiert. Der Brite mischt zudem abermals beim nächsten Agatha Christie-Aufguss mit: In „Der Tod auf dem Nil“ (10.Februar) übernimmt er erneut die Rolle des schrulligen Ermittlers Hercule Poirot. Very british geht es traditionell in der Fortsetzung von „Downtown Abbey“ (17.März) und auch im Agentenspektakel „King`s Man“ (6.Januar) gesellt sich zu üppiger Action gelungener Humor. An der Seite von Ralph Fiennes haben auch Daniel Brühl und Alexandra Maria Lara einen Auftritt im internationalen Popcorn-Knüller. Den heimischen Film drängt es, nach den vielen Startverschiebungen, mit voller Kraft auf die Leinwände. Doch noch geben sich die Verleiher vorsichtig, wollen vielfach erst die Corona-Lage abwarten. Den Auftakt wagt Karoline Herfurth mit ihrer Selbst-Optimierungs-Wahn-Satire „Wunderschön“ (3.Februar). Ihre Kollegin Sharon von Wietersheims präsentiert mit „Immenhof - Das große Versprechen“ (26.Mai) die zweite Runde der erfolgreichen Neuinterpretation des Pferdeklassikers. Gleiches gilt für „Hui Buh und das Hexenschloss“ (28.Juli) mit Comedian Bully Herbig. Nach dem enormen Erfolg von „Kaiserschmarrndrama“ warten mit „Guglhupfgeschwader“ (4.August) bereits die nächsten Abenteuer des bayrischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer und seiner sonderbaren Familie und merkwürdigen Freunde. Für publikumsträchtige Komödie der cleveren Art steht Sönke Wortmann, der in „Der Nachname“ (ohne Starttermin) zwei verkrachte Geschwister mit ihren Ehepartnern zum Urlaub nach Lanzarote schickt, wo die lebenslustige Mama, gespielt von Iris Berben, mit einer faustdicken Überraschung aufwartet: Sie hat heimlich den Adoptivsohn geehelicht und hofft auf Kindersegen. Als Kassenmagnet gilt gleichfalls Elyas M’Barek. Der gibt mit „Liebesdings“ (ohne Starttermin) einen Filmstar auf der Flucht vor den Medien, der bei einem feministischen off-Theater landet, wo er sich womöglich neu erfindet. Der nächste Weihnachtsfilm steht gleichfalls fest: Die Fantasy-Mutter aller Kinoerfolge „Avatar 2” (14.Dezember). Größere Fluchten wird es im kommenden Kinojahr kaum geben.


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