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Ideen verwirklichen08.07.2020



Ein Atelier, das muss nicht immer nur der typische Raum voll mit Farben, Leinwänden und Formen sein. Ein Atelier kann dort sein, wo man Kunst schafft. Ob nun in den Werkräumen der Schule oder in der freien Natur, mit dem Sommeratelier werden in diesem Jahr ganz verschiedene Kurse in kleinem Rahmen abgehalten. Hauptsache, Sicherheitsabstände können eingehalten werden, denn auch die Werkschule musste während Corona ihre Türen für die zahlreichen Kursteilnehmer*innen, die teilweise schon seit 30 Jahren in festen Gruppen zusammenarbeiten, schließen.
Dies bedeutete einen gravierenden Einschnitt in die Leben und Gewohnheiten von sowohl Kursteilnehmenden als auch Lehrkräften. Auf Grund dieser langjährigen Zusammenarbeit zeigten sich viele Teilnehmer*innen solidarisch und boten an, ihre Kursgebühren für die Kursleiter*innen zu spenden, wie Norah Limberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Werkschule berichtete. Doch jetzt geht der Betrieb nach und nach weiter, auch wenn die geplanten Keramiktage ausfallen müssen. Dafür kann das Sommeratelier in diesem Jahr wieder stattfinden, denn obwohl die Werkschule an ihrem neuen Standort nicht über eigene Freiflächen verfügt, wurden Orte zum gemeinsamen Arbeiten im Freien gefunden. Neben dem Malen in der Natur, dem Anfertigen von Holzskulpturen im Grünen und Holzschnittkursen inspiriert von den Mooren in der Umgebung, bietet die Bremer Künstlerin Karla Hüneke einen einwöchigen Kurs zum Brunnenbau für die Wohnung, den eigenen Garten oder den Balkon in der Werkschule an. Inspiriert von den Fließeigenschaften des Wassers eignet sich das Medium Brunnen ganz hervorragend, um mit Ideen von Formen und Farben zu spielen und ein ganz eigenes, individuelles, Werkstück zu schaffen, so Hüneke. Erfahrungen brauche man für die Gestaltung eines Brunnens keine, wer jedoch schon etwas mehr Übung im Umgang mit Tonarbeiten hat, könne natürlich ganz andere Möglichkeiten zur Ideenverwirklichung, wie die Zuhilfenahme einer Töpferscheibe, nutzen. Auch die Anforderungen an sich selbst sollten die Teilnehmer*innen nicht zu hochschrauben, denn was einen Brunnen ausmacht, sei als Minimum eine Schale, aus der etwas heraussprudelt, erklärt Karla Hüneke. Nach einer Planungsphase mit Skizzen und Vorstellungen unter Berücksichtigung der technischen Voraussetzungen einer Brunnenpumpe kann direkt losgelegt werden. Der Kurs dauert 5 Tage und findet jeweils von 10 bis 16 Uhr statt, eine Zeit, in der sich viel erreichen lässt, jedoch muss damit gerechnet werden, dass für eine zweite Lasur zur intensiven Farbgestaltung noch ein Extratermin stattfinden wird. Dafür steht den Teilnehmer*innen ein breites Spektrum an farbigen Gestaltungsmöglichkeiten bereit, wodurch die Brunnen am Ende sehr organisch oder eben bunt und poliert aussehen können, ganz, wie man es möchte. Die kostenpflichtige Anmeldung zu den Kursen ist noch möglich, lediglich für die Holzbildhauerei stehen keine Plätze mehr zur Verfügung.

Text und Foto : Thea Drexhage

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