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Nicht festlegen lassen: Metalcore von Keep me in your Prayers aus Nordenham12.02.2020



Was macht man eigentlich als Jugendlicher in Nordenham, um sich nicht zu langweilen? In der Wesermarsch gründet man am besten eine Band. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass gute Musik in der sprichwörtlichen Provinz entsteht und mit der Jahnhalle gibt es hier sogar eine Adresse, die Live-Musiker fördert und auch jungen Bands Auftritte ermöglicht. Die Chancen stehen also gar nicht schlecht und bei Keep me in your Prayers stimmt auf jeden Fall auch die Qualität.
„Unser Gitarrist Finley und ich, wir hatten eigentlich schon immer das Ziel, eine Band zu gründen und gemeinsam Musik zu machen”, erinenrt sich Sänger Til. Die ersten Versuche sind noch nicht der Rede wert, aber irgendwann trifft man sich mit mehreren Gleichgesinnten, spielt auf einer Geburtstagsparty.  „Da haben mehrere Bands gespielt und ich habe auf dieser Party Justin Schlagzeug spielen sehen und hören und war begeistert.” Damit steht das Fundament der Band. Til, Finley und Justin benötigen aber noch den passenden Bassisten, den sie schnell in Lars finden. Es gibt nur noch einen Haken an der ganzen Sache. „Ich bin mit Finely zur Bass-AG gegangen und ich hatte gerade erstmal vier Unterrichtsstunden”, so Lars. Zudem verabschiedet er sich erstmal für ein Auslandsjahr nach Irland. “Dann kam er wieder, hatte lange Haare und konnte auf einmal super Bass spielen”, ergänzt Til. Damit waren dann wirklich alle Hindernisse aus dem Weg geräumt und die Schüler heben Keep me in your Prayers aus der Taufe.
Die Chemie stimmt sofort. Man trifft sich zum Mucke machen und schnell entstehen die ersten Songs. Inzwischen besteht die Band seit zweieinhalb Jahren und hat sich ihren eigenen Proberaum erkämpft. “Am Anfang haben wir noch bei Til im Zimmer geprobt, da er dort ein Drumkit stehen hatte”, so Justin.  Musikalisch hat sich die Band auf den Metalcore festgelgt, wobei man dem Genre seinen eigenen Stempel aufdrücken will und dessen Grenzen erweitern möchte: „Wir haben dafür den schönen Namen “Modern-Melodic-Metalcore mit Death Metal Einflüssen” geprägt.” Ein guter Stilmix, der auch dazu dienen soll, sich musikalisch nicht zu sehr auf ausgetretenen Wegen zu bewegen. „Wenn wir eine Session spielen, dann spielen wir auch Reggae, einfach, um wieder das Feeling zu bekommen und um kreativ zu bleiben”, so Lars. „Wir wollen auch nicht auf den Klischees rumreiten, wir hören eben die unterschiedlichsten Stile und warum dann nicht auch unsere eigenen Einflüsse mit in die Band einbringen”, so Til. Von Blues bis Hip Hop wird fast alles gehört, auch gerne Blues-Rock alá Zeppelin oder Grunge und Indie-Rock.
Die Songs der Band entstehen dabei zumeist auf der Basis von Riffs, die von Til und Finley entworfen werden. „Wir sitzen eigentlich jeden Abend zusammen und tauschen Ideen aus, dabei entsteht viel und wir können oft unsere Ideen zusammenfügen”, erklärt Til. Auf den Proben werden die Riffs dann vorgestellt und hier wird der Daumen gehoben oder gesenkt.
Die Musik von Keep me in your Prayers konnte man neben dem Fonstock Festival vor allem in der Jahnhalle hören. „Da haben wir schon oft mit ziemlich guten Bands zusammen spielen dürfen”, meint Justin. In Zukunft will man aber den eigenen Wirkungskreis erweitern und seine Fühler in die Region ausstrecken. „Wir haben alle angefangen, Musik zu machen, aus der Leidenschaft. Wir spielen so lange zusammen und haben untereinander so viel zu tun, dass wir in jede Richtung gehen könnten. Bei uns steht ganz klar die Freude an  der Musik im Vordergrund”, so Til. So hat man sich bereits den Kindheitstraum erfüllt, eine eigene Band zu haben, die auf der Bühne steht und eigene T-Shirts hat. Der nächste Schritt ist dann die Produktion eines eigenen Albums und auch dieses Ziel wird bereits in Angriff genommen. Demnächst wird aber wieder die Jahnhalle bespielt, am 7. März steht man hier mit By a Storm und Insert Coin auf der Bühne.
Text und Foto: Christoph Kienemann

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