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DIABOLO: Mehr Wasser für Oldenburg27.11.2019





Text und foto | Christoph Kienemann

Seit Langem wurde über den Neubau eines Sport- und Gesundheitsbades am Flötenteich diskutiert. Jetzt beschloss der Stadtrat einstimmig einen Neubau tatsächlich auf den Weg zu bringen. Im kommenden Jahr sollen die Planungen konkretisiert werden, zudem soll die Verwaltung prüfen, ob ein besonderes Augenmerk auf Maßnahmen zur Energieeinsparung gelegt werden kann.
Kontrovers diskutierte die Politik, ob Oldenburg ein neues Schwimmbad braucht. Nachdem die Verwaltung im Jahr 2017 mehrere Varianten einer Weiterentwicklung der Bäderlandschaft in der Stadt präsentierte, ist nun eine Entscheidung gefallen. Das neue Bad soll ein wettkampftaugliches Sportbecken mit neun Bahnen à 25 Meter inkl. Hubboden zur Flexibilisierung der Beckenhöhe sowie einem beweglichen Steg in Längsrichtung und einer Verbreiterung der Wasserfläche an den Außenbahnen erhalten. Ebenfalls neu entstehen sollen ein Lehrschwimmbecken (125 m²), ein Kursbecken (125 m²), ein Eltern-Kind-Becken (70 m²) sowie ein Außenbecken (100 m²). Hinzu kommen ein Cabriodach im Sportbereich und kleines Außenbecken, das über bewegliche Wände zu erreichen sein wird. Zentral ist zudem der neue Gesundheitsbereich mit einem Bewegungs- und Gesundheitsbecken (250 m²), einer Sauna (116 m²) sowie einem Physiotherapiebereich (504 m²). Das neue Bad will sich die Stadt einiges kosten lassen, insgesamt werden sich die Investitionen auf ca. 20,6 Millionen Euro belaufen.
Gegenüber den ursprünglichen Planungen wurden jedoch Einsparungen bei den Betriebskosten erreicht. Da kein separates 25 Meter-Becken realisiert werden wird und daher kein gesonderter Kasseneingang im Freibad benötigt wird, entstehen insbesondere geringere Personalkosten für Aufsichts- und Kassenkräfte, die jetzt in einem Zwei-Schicht-System arbeiten werden. Die Verwaltung geht davon aus, dass auf diese Weise fünf Vollzeitkräfte weniger benötigt werden und etwa 170.000 Euro pro Jahr eingespart werden können. Auch bei den Energiekosten rechnet man durch die Änderung mit ca. 150.000 Euro an Einsparungen pro Jahr. Darüber hinaus sollen im beginnenden Planungsprozess weitere Maßnahmen zur Energieeinsparung geprüft werden.
„Wir beschließen ein sporthistorisch wichtiges Ereignis. In interfraktionellen Arbeitsgruppen wurde das Thema beraten, das war ein guter Prozess, der uns weitergebracht hat“, so OB Krogmann. Ein Gutachten habe gezeigt, dass man im Stadtnorden einen großen Bedarf für ein Ganzjahres-Bad habe, zudem bestehen Bedarfe in den Bereichen Sport, Schule und Gesundheit. „Wir werden mehr Wasser haben und mehr Geld aufwenden, es ist keine Sparmaßnahme und kein zweites Spaßbad“, so Krogmann. „Das Bad ist kein Luxus, denn wir müssen Investitionen in die Infrastruktur und Daseinsvorsorge leisten“, begründete Petra Averbeck (CDU) den Neubau. Sportler*innen, Familien und Schüler*innen würden alle vom neuen Bad profitieren. Allen Fraktionen war zudem wichtig, dass die Stadtteilbäder in Eversten und Kreyenbrück erhalten bleiben und saniert werden. Im kommenden Jahr soll nun ein konkreter Plan erarbeitet werden, wie das neue Bad ausgestaltet werden soll. „Wichtig ist zudem, dass der Campingplatz erhalten bleibt und ein besseres Paket für Campingbesucher entsteht“, erklärte Margrit Conty (SPD). Mit dem neuen Bad sollen dann auch Engpässe in der Schwimmausbildung bei Oldenburger Kindern behoben  werden. „Wenn am Ende der vierten Klasse nur jedes zweite Kind ein Bronzeabzeichen hat, ist das alarmierend“, so Michael Schilling (CDU). „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, aber müssen die Energiekosten bedenken und sollten damit nicht verschwenderisch umgehen“, so Thorsten van Ellen (Grüne). Das Bad sollte daher mit regenerativen Energien versorgt werden, nur dann würden die Grünen das Bad auch weiter unterstützen. Hierzu hatte die Partei einen Änderungsantrag gestellt, dessen erster Absatz in den Beschluss integriert wurde, sodass die Stadt nun ein umfassendes Konzept zur Nutzung regenerativer Energien erstellen wird.

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