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Interessenkonflikt: Bürgerinitiative gegen Massentierhaltung in Sandkrug21.08.2019

TEXT  | Christoph Kienemann

In der Diskussion über einen Bio-Legehennenstall für 18.000 Tiere in Sandkrug hat sich die Bürgerinitiative gegen Massentierhaltung mit einem Offenen Brief gegen die Errichtung des Stalles gewandt. Während die Frist für die Einwendungen am 23. August abläuft, sieht Bürgermeister Pundt die Debatte als Chance, grundsätzlich über Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu diskutieren.
Nachdem sich die Bürgerinitiative gegen Massentierhaltung in Sandkrug am 15. Juli gegründet hat, hat sie nun in einem Offenen Brief ihre Forderungen ausgeführt. Die Initiative spricht sich grundsätzlich gegen eine Massentierhaltung aus und fordert einen Ausbau der ökologischen Landwirtschaft nach den Anforderungen von Bioland, Naturland oder Demeter. Insbesondere wehrt sich die Initiative gegen die Verfestigung von 8.000m² Fläche in einem Landschaftsschutzgebiet für einen Stall und weiteren 110.000m² für eine Freilauffläche. Einen Eingriff in dieser Größe in ein Landschaftsschutzgebiet sei unvertretbar.
Zudem befürchtet man eine weitere Belastung des Grundwassers durch Nitrat. Die Böden im Landkreis Oldenburg sind bereits sehr stark durch Nitrat bealstet, wodurch hohe Kosten für die Wasserwerke entstehen. Die Initiative rechnet nun vor, dass 18.000 Legehennen im Jahr 140 Tonnen Kot produzieren würden. Dieser wird nicht nur in den Stallanlagen anfallen, sondern auch auf der Freilauffläche. Von hier könnte der Kot in den Boden gelangen und ins Grundwasser sickern. Weiterhin befürchtet man, dass die nur 350 Meter entfernte Hunte, die zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, ebenfalls durch Nitrat Einträge belastet werden könnte. Weitere Emissionen würden darüber hinaus durch das Entweichen von Feinstaub, Ammoniak oder multi-resistenter Keime entstehen. Die Initiative geht nicht davon aus, dass die Filteranalgen diese Emissionen vollständig verhindern können. Kritisch sieht die Initiative auch den Beschluss des Gemeinderates aus dem Jahr 2012 zur Steuerung der Tierhaltung. Seit dem sollen sich Höfe in der Gemeinde nur erweitern, wenn neue Stallgebäude direkt am Hof errichtet werden. Letzteres hat jetzt zur Folge, dass der geplante Legehennenstall in der Nähe eines Wohngebietes, einer Schule und einer Kita errichtet werden müsste. Bisher konnte die Initiative mehr als 850 Unterschriften gegen den Stallbau sammeln.
Hattens Bürgermeister Christian Pundt verweist darauf, dass alle Einwendungen der BürgerInnen gesammelt, durch einen Fachplaner bewertet und im zuständigen Fachausschuss am 23. Oktober der Politik vorgestellt werden sollen. Zudem sollen alle weiteren Eingaben berücksichtigt werden, auch wenn diese erst am 23. Oktober eingehen. Für die weitere Diskussion wünscht sich Pundt einen Dialog miteinander, er sei immer zu Gesprächen bereit. Positiv am Prozess sei, dass das Thema Umwelt und Landwirtschaft so präsent wie nie sei und man nun die Chance habe, die auf Tierhaltung fokussierte Diskussion auch auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu erweitern.

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