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Tiere im Fokus: Toivo Spann, Tierpfleger15.05.2019



Text und Foto: Dana Hubrich
Die Natur wahrnehmen zu können und zu beobachten, was in ihr geschieht, ist für Toivo von höchstem Interesse.
„Ich glaube das liegt vor allem daran, dass ich recht naturnah erzogen wurde. In meiner Kindheit wurden mir alle Arten von Bäumen und die heimischen Vögel beigebracht.“ Als kleiner Junge habe er sich gefreut, wenn Schnee lag. Denn dann konnte er den Spuren der Tiere nachgehen und ihre Fährte aufnehmen. Also fast schon detektivische Arbeit leisten. Der Naturbegeisterte beendet noch in diesem Jahr seine Ausbildung zum Tierpfleger im Tierheim Oldenburg. Hier ist er hauptsächlich für den Kleintierbereich zuständig. Das bedeutet, er kümmert sich beispielsweise um Kaninchen, Meerschweinchen, alle Arten von Reptilien und Ziervögel. Vor allem die Vögel haben es ihm angetan. Seine ersten Haustiere bekam Toivo mit fünfzehn Jahren und das waren eben zwei Kanarienvögel, zu denen sich sehr schnell noch mehr Artgenossen gesellten. Im eigenen Zuhause versorgt er des Öfteren verletzte oder erkrankte Vögel. „Die Tiere werden dann so lange aufgepäppelt, bis sie sich wieder selbstständig versorgen können. Anschließend werden sie wieder ausgewildert oder aber weiter vermittelt.“ Ebenso ist er in der Jungvogelaufzucht sehr aktiv und setzt stets alles daran, dass seine Pfleglinge durchkommen. Dass er ausgerechnet für diese Tierart eine Faszination entwickelte, kann er selbst nicht so genau erklären. Toivo weiß lediglich, dass er irgendwie ein Gespür für sie besitzt. „Bei Vögeln fällt mir die Kommunikation leichter, da muss ich nicht darüber nachdenken, es fließt einfach.“ Zudem findet er, dass die Leistungen von diesen Tieren oftmals unterschätzt werden, was sowohl domestizierte Arten als auch Wildvögel anbelangt. „Nehmen wir die Brieftauben als Beispiel. Sie finden teilweise tausende Kilometer wieder zurück nach Hause, ohne dass wir das bis heute wissenschaftlich genau erklären können. Ebenso wie sich Zugvögel orientieren oder welche Verhaltensweisen sich diese Tiere aneignen können, finde ich sehr interessant.“ In der Ausbildung zum Tierpfleger, so klärt Toivo auf, gibt es drei Bereiche, zwischen denen man wählen kann. Neben der Option, in ein Tierheim oder in eine Tierpension zu gehen, existieren noch Spezialisierungen in der Fachrichtung Zoo oder aber für den Fachbereich Forschung und Klinik. Er selbst entschied sich, wie eingangs erwähnt, für die erste Variante. „Bei den übrigen Bereichen bestehen aber deutlich andere Ansprüche als bei uns hier mit den klassischen Haustieren.“ Als Toivo vor drei Jahren die Ausbildung zum Tierpfleger begann, stieg er schon mit relativ viel Wissen ein. Allerdings stellte er schnell fest, dass ihm in Bezug auf das Katzen- und Hundeverhalten einiges an Kenntnissen fehlte. „Das war für mich etwas Neues gewesen, deren Verhalten lesen und auch deuten zu können.“ Immerhin sei es, so betont Toivo, etwas anderes, die Gestik und Mimik der eigenen Haustiere als die der vielen Heimtiere zu entschlüsseln. „Im Tierheimalltag hast du hunderte Katzen, unzählige Hunde und trotzdem kommunizieren die alle mit dir, ohne dass du sie wirklich kennst.“ Eine schnelle Auffassungsgabe sei insbesondere dann wichtig, wenn gerade ein neues Tier im Heim eintrifft. „Es findet nicht seine häusliche, vertraute Umgebung vor und das bedeutet erst einmal Stress, egal für welches Tier.“ In den Alltag eines Tierpflegers gehören viele Tätigkeiten: Von der Medikamentenvergabe an erkrankte Tiere, der Reinigung und Pflege der Innen- und Außengehege – in der immer wieder Beobachtungen aller Tiere stattfinden - bis zur  Vermittlung. „Bei Interessenten tastest du dich Stück für Stück heran, um zu ermitteln, was die Leute überhaupt über die jeweilige Tierhaltung wissen. Oftmals haben die Leute andere Vorstellungen und sind auch schon einmal irritiert von den Vermittlungskriterien.“ An manchen Tagen vollbringt der Auszubildende auch sehr anstrengende, körperliche Arbeit. Trotzdem schätzt und genießt er es sehr, draußen sein zu können.

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