LzOLzO
OLDENBURG
Donnerstag

21

November

Foto:
Fahrradstadt Oldenburg

Hier geht es zu den aktuellen Ausgaben

Suche:

direkte Antwort ohne Umwege!

Kleinanzeigen

Aktuelles

Wochenzeitung DIABOLO:
Dangast-Film braucht Förderer
Es fehlen rund 40 000 Euro für ein einzigartiges Projekt28.02.2019

<i>Wochenzeitung DIABOLO:</i><br />Dangast-Film braucht Förderer<br />Es fehlen rund 40 000 Euro für ein einzigartiges Projekt

TEXT UND FOTOS | BRITTA LÜBBERS

Für die Abschlussarbeiten an einem außergewöhnlichen Dokumentarfilm über „Wegbegleiter – Menschen und Geschichten rund um das Alte Kurhaus Dangast“ sucht ein eigens gegründeter Freundeskreis finanzielle Förderer. Für alle, die sich mit dem Kult-Ort am Jadebusen verbunden fühlen, wäre der Film eine Bereicherung, sind die Mitglieder überzeugt.

Dangast: Sehnsuchtsziel für Stadtmüde und Festival-Besucher, für Biker, Hundebesitzer und Rhabarber-Kuchen-Liebhaber. Dangast ist Kult, und das schon sehr lange. Ohne Dangast wäre der Expressionismus vielleicht nur über Umwege nach Deutschland gekommen. Wegbereiter wie die Brücke-Maler Erich Heckel und Max Pechstein fanden in Dangast jene Farben, mit denen sie ihre Leinwände fluteten. Franz Radziwill kam und blieb, Joseph Beuys und Eckart Grenzer zog der kleine Weiler am Jadebusen ebenso an wie den Künstler Anatol; Grenzer rammte den riesigen Granit-Phallus an die Wasserkante, Anatol stellte die grüne Jade ins Watt.
Abgesehen vom Expressionismus: Die mal dezente, mal schrille Kunst in und um Dangast wurde vor allem durch einen Mann ermöglicht: Karl-August Tapken, Kurhaus-Wirt und Förderer junger Talente. Als er 2016 starb, kamen mehr als 600 Trauernde zu seiner Beerdigung. Tapken, ein bescheidener Mann, hatte 2002 das Bundesverdienstkreuz für seine Kulturförderung erhalten. Er machte keine große Sache daraus. Stattdessen erzählte er in einem Interview Folgendes: Ende der 1970er Jahre waren mehrere hundert Punks nach Dangast gekommen und trafen dort auf Tapken. „Was macht denn der Opa hier?“, wollte ein Stachelkopf wissen. „Ach der, das ist doch der Karl-August“, lautete die Antwort.
Menschen wie Karl-August Tapken stehen im Mittelpunkt des Films „Wegbegleiter“. Aber dieser Film muss noch zu Ende gebracht werden – und dafür braucht es Geld.
Die Filmemacher Karl-Heinz Heilig und seine Lebenspartnerin Ulla Haschen hatten das Projekt 2012 begonnen. Im Stil ihrer bisherigen Arbeiten drehten sie eine sehr persönliche Dokumentation über die Menschen und das Leben rund ums Alte Kurhaus. „Wegbegleiter“ erzählt die schillernde Geschichte eines unvergleichlichen Ortes, der bis heute Menschen magisch anzieht, und verknüpft die Historie mit der Gegenwart.
„Der leise Film“, dieses geschützte Markenzeichen, haben die beiden Dokumentarfilmer über alle ihre Projekte gestellt. Ihre Produktionen wurden – und das ist hierzulande einmalig – ausschließlich privat oder über private Förderer finanziert. So bewahrte sich das Duo ein Maximum an Freiheit, musste aber auch immer wieder neu kalkulieren.
Der Film über Dangast sollte eigentlich 2015 Premiere haben, doch der Freitod von Ulla Haschen im Jahr 2014 stoppte das Vorhaben. Karl-Heinz Heilig sah sich zunächst nicht in der Lage, den Film ohne seine Partnerin zu beenden. Erst nach einer Zeit der Trauerbewältigung schien ihm dies wieder möglich. Mehr als zwölf Stunden Interviewmaterial liegen vor, davon allein vier Stunden mit Karl-August Tapken. Einige Gespräche sollen noch geführt werden, u.a. mit Konstanze Radziwill, ansonsten ist das Material vollständig. Was noch ansteht, das sind die abschließenden Arbeiten: Montage, Komposition, Musik, Ton und Mischung – und dafür fehlen rund 40 000 Euro.
Damit „Wegbegleiter“ fertiggestellt und gezeigt werden kann, hat sich der Freundeskreis Dangastfilm „Altes Kurhaus“ gegründet. Uwe Fischer, Elke Andrae, Dirk Janßen, Peter Löffel, Heike Scharf und Karl-Heinz Martinß haben jeder eine besondere Beziehung zu Dangast. „Ich habe praktisch meine ganze Jugend hier verbracht“, sagt Heike Scharf. „Wir brauchen offene Herzen und offene Portemonnaies“, erklärt Uwe Fischer, der vor Jahren die Idee für den Film hatte. Jede Spende sei willkommen, auch kleine Beträge könnten helfen. Ab einer Zuwendung von 50 Euro werden die Förderer (auf Wunsch) namentlich im Abspann genannt. Wer mehr als 150 Euro gibt, erhält zwei Eintrittskarten und eine DVD des Films. Sollten die 40 000 Euro bis zum Sommer zusammengekommen sein, ist die Film-Premiere für November/Dezember 2019 geplant – natürlich im Alten Kurhaus, wo Karl-August Tapken Tausende von Rhabarberkuchen servierte.

Spenden an: Freundeskreis Dangastfilm „Altes Kurhaus“, Treuhandkonto: IBAN: DE07 2805 0100 0092 5503 42
Ab einer Spende von 50 Euro wird um Angabe einer Kontaktmöglichkeit gebeten.
Informationen gibt es unter: 0160 / 9935 4929 und per E-Mail: freundeskreis-dangastfilm@ posteo.de.

Kommentare

Keine Kommentare vorhanden.

Um hier Kommentare abgeben zu können müssen Sie sich erst Anmelden!

Benutzername:     Passwort:    

Wenn Sie Ihr Passwort vergessen haben oder Sie sich registrieren wollen Klicken Sie bitte hier.


Sonderseiten
EXB Handwerk
MoX-DIABOLO Ratgeber