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MoX - Veranstaltungsjournal
Aus dem Schatten
DJ Cold Cut aus Oldenburg21.02.2019

<i>MoX - Veranstaltungsjournal</i><br />Aus dem Schatten <br />DJ Cold Cut aus Oldenburg

Hip Hop ist aus unserer Alltagskultur nicht mehr wegzudenken. In den Charts finden sich Hip Hop Produktionen regelmäßig auf den vorderen Plätzen ein und auch die Mode kommt nicht an Einflüssen vorbei, die einst in der Hip Hop Kultur entstanden sind. Viele Außenstehende assoziieren mit Hip Hop vielleicht eher den Bereich des Raps, dabei besteht die Sub-Kultur nicht nur aus der Rap-Musik, sondern ursprünglich auch aus den Elementen DJing, Breakdance und Graffiti-Writing. Der Oldenburger DJ Cold Cut hat sich dabei bereits in der Geburtsstadt des Hip Hop einen Namen gemacht.
Zu den großen Zeiten des Musikfernsehens beeinflusste der englische Sender MTV den Musikgeschmack zahlreicher Menschen. Hier musste man zuschauen und hören, um die neueste Musik zu entdecken und sich in den Bann des Gehörten zu begeben. Für manch einen war die Begegnung mit einem bestimmten Song so folgenschwer, dass die Konsequenz aus diesem Erlebnis nur lauten konnte: selber Musik zu machen. Für den Oldenburger DJ Cold Cut begann seine Musikerkarriere ganz ähnlich: „Ich habe als Jugendlicher auf MTV die ersten Hip Hop Videos gesehen und hatte dann gleich die Idee im Kopf, diese Musik will ich auch machen.“ Aber wie als DJ anfangen? Würde man sich vielleicht heute einfach ein Tutorial auf YouTube ansehen, existierte diese Möglichkeit in den 90er-Jahren nicht: „Damals gab es zwar auch Tutorials auf  VHS, aber die hatten nicht wirklich Hand und Fuß. Ich habe mir dann das DJing autodidaktisch beigebracht, ich habe anderen DJs zugehört und zugeschaut und dann einfach selber ausprobiert.“
Dieser Prozess führt dann dazu, dass DJ Cold Cut schon Ende der 90er zum ersten Mal als DJ auftrat und damit den Grundstein für seine Karriere legte. Letztere hat dabei durchaus einige Meilensteine aufzuweisen. Der Oldenburger spielte für Künstler wie Masta Ace, The Alkaholiks oder Cali Agents  und legte in diversen Clubs mit DJs wie Stylewarz oder Mirko Machine auf. Auf diese Weise lernte der Oldenburger auch den ein oder anderen amerikanischen DJ oder Rapper kennen und knüpfte Kontakte nach Übersee: „Dadurch konnte ich mir dann 2013 einen echten Lebenstraum erfüllen und eine kleine Tour durch New York spielen.“ In der Geburtsstadt des Hip Hop, die Größen wie Run D.M.C., LL Cool J oder Notorious BIG hervorgebracht hat wurde der Oldenburger mit offenen Ohren begrüßt. „Es ist schon ein wenig verrückt, hier im Norden ist es gar nicht so leicht, an Auftrittsmöglichkeiten zu kommen, in New York gibt es da einfach mehr Möglichkeiten.“ Im letzten Jahr zog es Cold Cut dann wieder ins Hip Hop-Mekka und die zweite New York Tour wurde gespielt. Neben den Liveauftritten feilt DJ Cold Cut natürlich auch an Beats und arbeitete mit unterschiedlichen MCs zusammen. Mit dem Rapper EnteTainment schaffte er es im Jahr 2017 bis auf Platz 10 der deutschen Album Charts. Demnächst soll der Nachfolger „Teufel sei Dank“ in den Läden stehen.
In Oldenburg kann man DJ Cold Cut z. B. auf der Blockparty im Polyester hören. Hier steht dann der DJ im Vordergrund, fast schon so, wie es in den Anfangstagen des Hip Hop war: „Früher kamen die Leute ja eher wegen des DJs zu Konzerten und der Rapper war eher zweitrangig.“ Schließlich kommt dem DJ im Hip Hop eine ganz besondere Stellung zu. Das Auflegen von Platten wird hier als kreatives Ausdrucksmittel angesehen und der Plattenspieler ist das Instrument, das es zu beherrschen gilt. Insbesondere die Kunst des Beatjuggling gilt es zu meistern. Dabei werden Abschnitte zweier Schallplatten zu einem neuen Rhythmus umarrangiert. Auf diese Weise entstehen die gesangsfreien Beats, über die dann die MCs rappen können: „Es gibt im Hip Hop einfach sehr viele Facetten und es ist gerade das spannend, dass man Songs verändert und daraus etwas neues kreiert.“

Text und Foto: Christoph Kienemann

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