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Wochenzeitung DIABOLO:
Jazz Quartett
Ansgar Specht bringt seine Kollegen mit06.12.2018

<i>Wochenzeitung DIABOLO:</i><br />Jazz Quartett<br />Ansgar Specht bringt seine Kollegen mit

Text  | Raphael Siems

Jazzgitarrist Ansgar Specht ist mit seiner Musik viel unterwegs. Mehrmals jeden Monat sind Konzerte in verschiedenen deutschen Städten geplant. In seinem Reisegepäck befindet sich ein ganzes Sortiment alter wie neuer Songs, bekannte Standards ebenso wie Eigenkompositionen. Am kommenden Samstag präsentiert er dieses zusammen mit seinem Quartett in der Oldenburger Flänzburch.

„Irgendwo zwischen Lounge, Modern Jazz, Bebop, Fusion und Pop“ ordnete Ansgar Specht in einem Portrait von 2016 seine Musik ein. Wie kommt ein derartiges Repertoire anders zustande als durch ausgiebige Praxis? Sobald man besagtes Gepäck etwas genauer betrachtet, stößt man hierzu unmittelbar auf Bestätigung. Über vierzig Jahre Musikerfahrung, inklusive eines Privatstudiums beim französischen Jazzgitarristen Philippe Caillat. Dazu eine seit 2002 bestehende, immer mal wieder wachsende Diskografie, die aus bisher sechs Veröffentlichungen besteht und sowohl stilistische als auch konzeptionelle Wandlungen aufweist. Letzteres etwa deshalb, da die ersten fünf Produktionen aus Stücken bestehen, die seiner eigenen Feder entsprungen sind, während es sich bei „Some favourite Songs“, die 2016 veröffentlichte und bisher neuste Scheibe, um neun Arrangements von alten Jazz-Klassikern handelt. Vergleicht man etwa jenes aktuelle Werk, in dem es sozusagen um den „klassischen“ Jazz geht, so wie die Legenden ihn geprägt haben, mit der ersten CD, die vor rund 15 Jahren erschien, stößt man dann auch auf die erwähnten stilistischen Veränderungen. „Electric Jazz Quartett“, so der Titel dieses Albums, stellt quasi eine Ansammlung modaler Experimente dar, die die oben genannten musikalischen Stile nahezu allesamt fusioniert. Der Song „Crack House“ beispielsweise enthält ein Solo auf einer stark verzerrten Gitarre, das auch in jedem energischen Rock Song zu finden sein könnte. Die Elemente des Jazz bleiben dabei nichtsdestotrotz vorhanden, so etwa die dissonierenden Optionstöne auf dem Piano, sowie die vielen rhythmischen Akzente zwischen den Zählzeiten. Diese stilistische Vielfalt findet sich wiederum nicht bloß auf den genannten Veröffentlichungen, sondern auch in den vielen Live-Projekten, in denen der Musiker interagiert. Specht tritt in vielen Duos, Trios und anderen Formationen auf. Eine dieser Gruppen ist das 4tet, mit dem er nun auch in Oldenburg gastiert. Mit Toshie Seo an den Keyboards, Reinhard Glowazke am Bass und Udo Schräder am Schlagzeug wird sich hier auf Jazzklassiker fokussiert – von Pat Martino, George Benson und diversen weiteren Künstlern. Liebhaber dieser Musik seien dazu herzlich willkommen.

Ansgar Specht Quartett
Sa. 8.12., 20:30 Uhr, Flänzburch, OL

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