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Geht unter die Haut16.08.2023



Text und Foto: Thea Drexhage
„In einen speziellen Studiengang bin ich dann nicht reingekommen. Zu dieser Zeit fragte mich dann mein eigener Tätowierer, ob ich nicht Lust hätte, das auch zu machen.“, erzählt Dominik. Daraufhin merkte er recht schnell, dass das Tätowieren eigentlich voll sein Ding ist. Für diesen Beruf gibt es keine Ausbildung im eigentlichen Sinne, stattdessen tingelt man als Lehrling von Studio zu Studio, um dort von den Menschen zu lernen und sich nach und nach selbst zu versuchen. Dominik Haberecht konzentriert sich dabei aktuell auf kleine, comichaft-verspielte und etwas düstere Designs in einem sehr klaren, fast schon klassischen Stil. Seine Inspiration dafür nimmt er aus popkulturellen Einflüssen. Kunst auf die menschliche Haut, anstatt auf das Papier zu bringen, ist dabei allerdings eine ganz andere Hausnummer: „Die ersten Male war das sehr aufregend und ich habe schon etwas gezittert, aber das überwindet man dann doch recht schnell.“ Mit seinen Wannados, das sind selbstentworfene Designs, die er gern auf Kund*innen stechen möchte, konnte er schon die ein oder andere Oldenburger*in verschönern, aber auch Designwünsche werden im Rahmen seiner Möglichkeiten umgesetzt. „Aktuell arbeite ich beispielsweise nur in schwarz, aber in der Zukunft kann ich mir auch farbige Arbeiten vorstellen. Dann hat man natürlich nochmal ganz andere Möglichkeiten.“, erklärt er. Aus Bremen nach Oldenburg ging es für Dominik erst kürzlich mit seiner Partnerin, die ursprünglich aus Oldenburg kommt und den drei Kindern. Für eine Stadt dieser Größe hat Oldenburg eine recht große Tattooszene, aber im Vergleich zu Bremen vermutlich auch weniger Leute, die Lust auf Tattoos und größere Projekte haben. Dennoch ist Dominik Haberecht sehr zufrieden mit der Wohnortswahl. „Ich denke, hier im Umkreis gibt es dafür eher wenige, die meinen Stil anbieten und ich werde deshalb ganz gut angenommen. Das geht ja so ein bisschen in die Ignorant-Style Richtung, bedeutet, dass man sich und die Tätowierungen, die man machen lässt, nicht immer ganz so ernst nimmt.“, erzählt er. Dieser steht beispielsweise dem aktuellen Fineline-Trend gegenüber, bei welchem sehr kleine, feine und oft detailreiche Motive umgesetzt werden und der mittlerweile von sehr vielen Tattookünstler*innen angeboten wird. Seit einem halben Jahr dreht sich sein Leben nun um die Tattoonadel; wie lange er noch lernen muss, um sich zum Beispiel für ein eigenes Studio sicher zu fühlen, das weiß er noch nicht. „Ich denke man braucht da schon mehr als die drei Jahre einer regulären Ausbildung, um alles drumherum auch zu lernen. Das ist eine Sache, der man Zeit geben sollte.“, so Haberecht. Bis dahin wird es ihn noch durch einige Studios treiben, um zu lernen: „Ich würde auch gern mal was im Ausland machen. Aktuell strecke ich meine Fühler nach Holland aus, wo es einen Tätowierer gibt, bei dem ich sehr gern arbeiten möchte.“ Antrieb dabei ist immer das schöne Gefühl, wenn Menschen zufrieden mit seinen Arbeiten sind und diese für immer am eigenen Körper tragen und vor allem, diesen Menschen während des Prozesses auch einen Safe Space zu bieten. Als Neuling hat man es meist mit Menschen zu tun, die schon einige Arbeiten am Körper tragen und wo ein Tattoo, das vielleicht noch nicht ganz perfekt gestochen ist, nicht so auffällt. Neulingen, die schon länger mit einer Tätowierung liebäugeln, sich aber noch nicht trauen rät er: „Nicht zu viel nachdenken - einfach machen!“

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