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Es dreht sich alles um Vierbeiner25.07.2023
Text und Foto: Thea Drexhage
Mit dem Oldenburger Tierheim hatte die damals 19-Jährige jedoch die richtige Anlaufstelle gefunden und 2019 ihre mittlerweile abgeschlossene Ausbildung zur Tierpflegerin begonnen. Heute ist sie im Oldenburger Tierheim für die Hunde zuständig und könnte nicht zufriedener mit ihrer Entscheidung sein. „Als ich ganz frisch aus der Schule raus war, merkte ich zwar, dass der Job doch hart ist, denn man muss natürlich auch an den Wochenenden und Feiertagen arbeiten, dann wenn andere junge Menschen frei haben. Das war am Anfang schwierig, aber letztendlich hat es mich stärker gemacht und mich vom Kopf her auf den richtigen Weg gebracht. Es gibt mehr als Feiertage und hier kann man mit seinem Tun wirklich etwas verändern.“, erklärt sie. Ihre Spezialisierung auf Hunde war dabei ein ganz natürlicher Schritt. Ihre Erfahrung mit dem eigenen Hund aus einem Hamburger Tierheim, der nicht so ganz einfach zu händeln war und sie von Hundetrainer zu Hundetrainer führte, legte den Grundstein für ihre wachsende Neugier, wie man dem Tier denn richtig helfen könne. Daher ist es auch kaum verwunderlich, dass Jaymee Deppe ihre reguläre Tierheimarbeit aktuell mit einer weiteren Ausbildung zur Hundetrainerin ergänzt. Im Tierheim ist es natürlich nicht ganz unüblich, auch mit Hunden in Kontakt zu kommen, die schwere Schicksale erlitten haben oder von den falschen Menschen erzogen wurden. Angst hat Jaymee Deppe vor diesen Tieren aber nicht. „Ich wurde da in meiner Ausbildung von unserem Hundetrainer und von meinem Chef Dominik Köppen wirklich gut vorbereitet. Sicherheit ist das A&O und natürlich geht man mit Vorsicht und Respekt an jedes Tier, aber man lernt schnell, wann und wie man an einen Hund herangehen kann.“, erzählt sie. Und so kam es, dass sogar einer dieser schwierigen Hunde zu dem Tier wurde, zu dem sie eine ganz besondere Bindung aufgebaut hat. „Das war Jason, ein Staffordshire Terrier, der war etwas schwieriger und musste Maulkorb tragen. Aber er wurde dann doch zutraulich und zwischen uns da war eine ganz besondere Bindung und der geht mir nicht mehr aus dem Kopf.“, erzählt sie. Jason konnte neu vermittelt werden und Jaymee betreut ihn weiterhin, wenn die neuen Herrchen beispielsweise in den Urlaub fahren. Nicht jeden Hund selbst mit nach Hause zu nehmen, das ist die große Kunst, vor allem, wenn sie länger als andere im Tierheim verweilen müssen. „Man muss sich eingestehen, dass man nicht alle retten kann und den Tieren stattdessen hier den Aufenthalt so schön wie möglich gestalten.“, so Jaymee Deppe. Aber einmal ist sie im letzten Jahr dann doch schwach geworden und hat ihren zweiten Hund adoptiert. Mit den Beiden und ihrem eigenen Pferd verbringt sie ihre übrige Freizeit, um den Kopf auch mal von Arbeitsthemen freizukriegen. Denn natürlich bedeutet die Arbeit im Tierheim nicht nur, sich mit niedlichen Tieren zu umgeben, sondern auch den Umgang mit Schicksalsschlägen: „Was ich zum Beispiel nicht so gern mache ist der Telefondienst. Da hört man viele Geschichten, die nicht so schön sind und das nimmt einen schon mal mit. Aber das gehört eben auch dazu.“ Umso schöner hingegen ist es dann, wenn die Tiere das Heim wieder verlassen dürfen und zu neuen Menschen kommen. Wenn Jaymee Deppe an die Zukunft denkt, dann kommt ihr nicht in den Sinn, Oldenburg und das Tierheim zu verlassen. Statt sich nach neuen Orten zu sehnen, überlegt sie, was sie hier verbessern könnte: „Zum Beispiel sind unsere Hundehäuser sehr alt und ich würde mir wünschen, dass wir das in Zukunft ausbauen könnten. Das wäre wirklich schön.“