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Mobile Teststationen
Universität Hannover entwickelt Schnelltestverfahren  für Belegschaften02.04.2020



Text | Christoph Kienemann

Mit dem neuen Verfahren sollen ganze Belegschaften schnell und zuverlässig auf eine Infektion mit Corona-Sars-CoV-2 untersucht werden. An den Standorten Hannover, Wolfsburg/Braunschweig und Göttingen sollen erste Testeinrichtungen entstehen und erprobt werden.
„Die neue Testmethode bringt die Bekämpfung des Coronavirus einen großen Schritt weiter“, sagt der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU). „Wenn wir es schaffen, viele Menschen in kurzer Zeit zu testen, vermeiden wir lange Quarantänezeiten. Diejenigen, die sich nicht angesteckt haben, sind schnell wieder einsatzfähig, ohne Angst haben zu müssen, Schwächere anzustecken.“ Das Entwicklungsteam des neuen Testkonzepts besteht aus Forscher*innen des Niedersächsischen Zentrums für Biomedizintechnik, Implantat-Forschung und -Entwicklung (NIFE), Ärzten, Virologen und Labordiagnostikern aus Hannover sowie Chemikern, Biologen, Ärzten, Biochemikern, Physikern und Innovationsforschern der LUH und Fachleuten für Journalistik und Kommunikation der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH). Das neue Konzept soll die Verfügbarkeit von Teststationen und Testsystemen deutlich erhöhen. Letztere können direkt am Ort der Anwendung erstellt werden. Da die Teststationen automatisiert sind und über ein neu entwickeltes Softwaresystem verfügen, soll sich die Wartezeit zwischen Probeentnahme und Diagnoseergebnis erheblich verkürzen. Die Entwickler*innen versprechen ein Diagnoseergebnis innerhalb von sechs bis acht Stunden nach Entnahme der Probe.
„MHH und LUH entwickeln gemeinsam eine Plattform zur Kontrolle und Analyse der Corona SARS-CoV-2 Pandemie. Dabei können die jeweiligen Stärken der Partner auf den Gebieten der Infektionsforschung, der Chemie, der Robotik und der Kommunikationswissenschaften genutzt werden.“ sagte Professor Michael Manns, Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Die Entwicklung aus Hannover könnte dabei einen Ausweg der bestehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens darstellen. Die mobilen Teststationen könnten dazu beitragen, die Anzahl der durchgeführten Tests zu erhöhen. Auf diese Weise könnten infizierte besser identifiziert und isoliert werden, wodurch Risikogruppen besser geschützt werden würden. Ein solches Szenario wurde beispielsweise vom Bundesinnenministerium in einer Studie untersucht. Wären flächendeckende Tests bundesweit möglich, könnten die Infektionen auf 1 Millionen Menschen begrenzt werden, von denen 12.000 sterben würden. Die jüngere, gesunde Bevölkerung könnte dann wieder ein relativ uneingeschränktes Leben führen, so die optimistische Ansicht der Studie. Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen müssten jedoch weiter mit Einschränkungen leben.

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