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Land unter: Viel Geld für den Küstenschutz04.12.2019

TEXT  | Christoph Kienemann

Auf Vorschlag des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) hat das Kuratorium der VW-Stiftung die Vergabe von 36,3 Mio. Euro an wissenschaftliche Einrichtungen in Niedersachsen beschlossen. Die Mittel fließen unter anderem in Forschungen zum Küstenschutz, zur Präzisionsmedizin sowie in eine Ausschreibung zur Förderung von Wasserstofftechnologie-Forschung. „Mehr als eine Million Menschen leben an Niedersachsens Küsten. Ihr Schutz ist elementar", so Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler.
„Zielgerichtete Forschung kann uns dabei helfen, den Küstenschutz auch in Zukunft sicher und vorausschauend zu gestalten." „Mit insgesamt 147 Millionen Euro konnten wir auch in diesem Jahr wieder substanziell zur Weiterentwicklung der niedersächsischen Forschungslandschaft beitragen“, ergänzte Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VW-Stiftung.
Die Investitionen in den Schutz der niedersächsischen Küsten scheinen dringend geboten zu sein. In der Bundesrepublik leben ca. fünf Prozent der Menschen an Küsten. Daten des britischen Permanent Service of Mean Sea Level (PSMSL), der die Fluthöhen von Häfen rund um den Globus sammelt, legen nahe, dass Küstenanwohner*innen in Zukunft weitaus stärker von Fluten und Überschwemmungen betroffen sein werden. Die PSMSL sammelt bereits seit 1933 Daten an über 2.000 Häfen und der Trend ist eindeutig. In den vergangenen 15 Jahren stiegen die Meeresspiegel um ca. 3 mm pro Jahr an. Im Jahr 2018 betrug der Anstieg sogar 3,7mm. Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass die Meerespsiegel bis Ende des Jahrhunderts um 65 Zentimeter gestiegen sein werden.
Auch das Umweltbundesamt warnte angesichts des letzten Klima-Monitoringberichtes vor den sich deutlich abzeichnenden Folgen des Klimawandels. "Die Botschaft des Monitoringberichts lautet: Die Zukunft hat uns bereits erreicht. Deutschland steckt mittendrin in der Erderhitzung, mit weitreichenden Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit. Es muss dringend vorgesorgt werden, um diesen Folgen zu begegnen“, so UBA -Präsidentin Maria Krautzberger. Seit 1981 seien die Pegel an deutschen Küsten um 10,2 cm angestiegen.
Als Reaktion auf die Bedrohungen durch den Klimawandel, wollen Forscher*innen daher nicht nur auf Klimaschutzmaßnahmen setzen, sondern auch deren Wechselwirkung mit Infrastrukturprojekten untersuchen. Küstenschutz soll unter möglichst realen Bedingungen und unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren des komplexen Ökosystems Küste erforscht werden. Daher wollen die Universität Oldenburg, die Leibniz Universität Hannover sowie die Technische Universität Braunschweig Reallabore entwickeln, die die Wechselwirkungen von schutzschaffenden Infrastrukturen und Ökosystemen im Lebensraum Küste abbilden können. Darin sollen neue Nutzungs- und Managementkonzepte im Küstenschutz entstehen, die explizit das Ökosystem stärken. Darüber hinaus wollen die Forscher*innen Kenntnisse und Anforderungen der zuständigen Landesbetriebe und der küstennah lebenden Bevölkerung sowie weitere wissenschaftliche Projektpartner*innen in seinen integrativen Ansatz einbeziehen.

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